Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

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ausgestellt erhalten hat. In diesem Gutschein ist das Keglement 
für die Sparkasse abgedruckt, wonach jedem Arbeiter versprochen 
wird, die eingelegten Beträge vom Tage der Einzahlung an zu 
5%, jährlich zu verzinsen, sofern sie über 6 Monate in der Spar- 
kasse verbleiben. Die Direction erklärt sich sehr befriedigt von 
ihrem Versuch mit den 5jährigen Dienstprämien in Verbindung 
mit Sparkassenscheinen, und berichtet, dass beinahe keine Rück- 
forderungen erfolgt seien, während die regelmässigen Einlagen in 
die Sparkasse stetig zunehmen. 
Die Papierfabrik Worblaufen bei Bern schreibt dem Re- 
ferenten über ihre Lohnverhältnisse Folgendes: 
« Unsere Hauptarbeiter sind an dem Resultat ihrer Thätig- 
keit dadurch betheiligt, dass ein gewisses leicht erschwingliches 
Quantum als Tagewerk bestimmt ist; sie erhalten für Mehr- 
und Ueberproduection ein Gewisses, was bei Arbeitern 
:anges 25—35 Fr. : 
R 15-1 5 , Aper Monat 
En © 10—15 
beträgt. » 
12. Lohnverhältnisse im Buchdruckergewerbe. 
Zum Verständniss der Löhne in dem Buchdruckergewerbe ist 
vorauszuschicken, dass man annimmt, ein Setzer könne durch- 
schnittlich an jedem Tage 12,000 Buchstaben (oder nach der Be- 
rechnungsweise vor 1870 10,000 ” setzen und wieder ablegen. 
Nach den von der Buchdruckerei Orell, Füssli & Co. in Zürich 
uns gemachten Angaben wurde vor 1860 durchschnittlich 
32 Rp. für 1000 n bezahlt; 10,000 pr. Tag = Fr. 3. 20. 
1860/69: 55—40 „ „ 1000%® „10,000 „ „ = „ 3.50 bis Fr.4 
1870: 40 ‚„ „ 1000 Buchstaben; 12,000 Behst: = ,, 4.80 
1873: 46, 2, 1000 En 12,000 . „. = ,, 5.40 (in Folge 
Reduction der Arbeitszeit von 11 auf 10 Stunden vielleicht nur Fr. 5 im Mittel. 
Hiebei ist zu bemerken, dass eine grosse Zahl von Gehülfen über und 
unter diesem Minimum sich finden. 
19%
	        
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