Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

Specieller "heil. 
IV. Yohnverhältniffe und Lohnzahlungsmethoden. 
Allgemeine Vorbemerkungen, 
Die Lohnverhältnisse bieten einem Berichterstatter über 
sociale Zustände wohl die meisten Schwierigkeiten, weil hier die 
Unterschiede so vorherrschend und so gross sind, dass man sich 
jeden Arbeiter und seine Arbeitsstätte, sein Alter, seine Gesund- 
heit und Geschicklichkeit, seinen guten oder schlechten Willen, 
seine Geräthschaften und Maschinen, die ihm übergebenen 
Haupt- und Hülfsstoffe genau ansehen möchte und womöglich 
auch noch den wichtigen Einfluss des Unternehmers, der Werk- 
führer und der Mitarbeiter, überhaupt die ganze Organisation 
des Betriebs, die Natur des Gewerbes, die demselben dienenden 
guten oder schlechten Wasser- oder Dampfkräfte, den guten 
oder schlechten Geschäftsgang und die Concurrenzfähigkeit des 
Landes oder der Gemeinde, wo Jemand arbeitet, mit in Anschlag 
bringen sollte, ehe man der Oeffentlichkeit Mittheilungen macht. 
Wer in der Lohnfrage glaubt, uniformiren und nach all- 
gemeinen Schablonen reguliren zu können, verkennt die Natur 
der Menschen und der Dinge und bewegt sich mit seinen Ge- 
danken mehr ausserhalb als innerhalb der wirklichen Welt. 
Die schweizerischen Arbeitslöhne sind das Resultat der 
ganzen industriellen Entwicklung dieses Landes und werden wie 
bisher so auch in Zukunft von den guten oder schlimmen Ge- 
schäftszeiten, von den raschen oder langsamen Fortschritten der 
einzelnen Geschäftszweige, von der Leistungsfähigkeit der Arbeiter 
und Unternehmer, von der Zunahme oder Abnahme des Capitals 
und von manchen andern Factoren abhängig bleiben.
	        
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