Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

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Firma b) für Bezahlung der Arztconti; 
einen c) für Beisteuer an Miethzinse; 
ecken d) überhaupt für Hülfe und Linderung in Nothfällen. 
Es wird dieser Fond, welcher durchschnittlich circa Fr. 4000 per Jahr 
rgen abgibt, durch bestimmte — dem Reinertrage entzogene — Procente ge- 
iche- bildet, ist also doch wohl mit einer „Association“ zu vergleichen, wenn 
4 es auch nicht Actien, sondern lebende Ansprüche sind, welche zu besagtem 
über Antheil am Capital berechtigen.“ 
6) In den mechanischen Werkstätten der Herren Gebrüder 
. Benninger in Niederutzwyl (Kt. St. Gallen) ist die Collectiv- Ver- 
DE sicherung von Arbeitern auf’s Ableben ebenfalls versucht worden. 
Kopf. Die Herren Benninger schreiben uns darüber Folgendes: 
5, 90 „Niederutzwyl, den 23. März 1873. Das Institut Collectiv- Versicherung 
auf’s Ableben will nicht recht gedeihen; die Arbeiter sind im Allgemei- 
hmern nen noch zu wenig vom richtigen Pflichtgefühl der Sorge für ihre eigenen 
;h das Angehörigen auf den Fall des Ablebens beseelt; es sind nur Ausnahmen, 
die aus selbsteigenem Antrieb innere Berufung dazu fühlen. 
In Bestätigung dieser Anschauung theilen wir Ihnen die Geschichte un- 
heits- serer kleinen Collectiv-Versicherung mit: 
Nach mehreren einleitenden Verhandlungen zwischen dem Kranken- 
„WO kassen- Vorstande und den Mitglieden der Krankenkasse kam unterm 
und 5. Mai 1871 eine Collectiv-Versicherung mit 44 Köpfen für die Ver- 
sicherungssumme von Fr. 45,500 Versicherungscapital auf’s Ableben zu 
Stande. Schon nach Verfluss eines halben Jahres ‘traten 16 Mitglieder 
Inter- mit Zurücklassung der einbezahlten Halbjahrsprämien zurück ; ein Mitglied 
ıflage ledigen Standes ist gestorben und haben dessen Hinterlassene Fr. 2000 
amen, Versicherungscapital bezogen; mehrere sind durch Wegzug, unbekanntem 
‚erden Aufenthalt und seitherige Unterlassung der pflichtigen Einzahlung auf 
der Liste gestrichen, einige haben eine eigene Police auf das versicherte 
Capital verlangt und die wenigen, die noch dem Colleectiv-Versicherungs- 
$ und Verband angehören, werden animirt, die Police auf eigene Rechnung zu 
yakter nehmen, damit die Sache als Vereinssache liquidirt werden kann. 
Trotzdem die Prämienbeträge in vierzehntägigen Raten auf dem 
Comptoir abgezogen wurden, die daherige Entrichtung eine erleichterte 
ch. war, nahm die Sache diesen Ausgang; während der Zeit zweijährigen Be- 
standes haben sich auch keine weiteren Mitglieder angemeldet, trotzdem 
. einige unerwartete Todesfälle und die directe, auf dem Fuss gefolgte Noth 
en Wir der Hinterlassenen derselben mehr als Worte gepredigt haben; dagegen 
hat sich der Unterstützungsverein in Sterbefällen, wovon wir Ihnen eben- 
% ihrer falls ein Exemplar der Statuten beilegen, ordentlich entwickelt und zählt jetzt 
r Tag, schon circa 300 Mitglieder, worunter ziemlich viele Arbeiter unseres 
Etablissements sich befinden; die Arbeiter ziehen die‘ leztere Fürsorge
	        
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