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Die Löhne sind im Allgemeinen in einem und demselben Ge-
werbe nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern oft von Fabrik lich
zu Fabrik verschieden und auf dem Lande, je weniger weit Cultur im
und Luxus hinaufreicht, in der Regel niedriger als in der Städten. Vier
Für die Arbeit in der Hausindustrie, welche an keine festen 1872,
Stunden gebunden ist und daher weit mehr angeboten wird, .
braucht man in den meisten Gegenden weit geringere Löhne zu sn
zahlen, als für die Fabrikarbeit. Die Beschaffenheit der Maschine AUS,
ist in hohem Grade mitbestimmend für die Leistungsfähigkeit Sept.
des Arbeiters und für die Höhe des Lohnes. Obwohl die Fabrik- Mai
industrie auf regelmässige und gleichmässigere Leistungen hin-
drängt, so zeigen sich doch auch in den Fabriken die auffallend- per
sten Unterschiede in den Löhnen für die blosse Beaufsichtigung glei
von Maschinen, die ganz von selbst laufen, so dass man in Tag.
einem einzigen schweizerischen Arbeitssaale das Gesetz bestätigt Pers
finden kann, welches der Engländer Thomas Brassey in seinem
neuesten vielgelesenen Buche »On Work and Wages« durch die X
praktische Beispiele aus 4 Welttheilen zu beweisen sucht: dass Verl
höhere Löhne an sich für den Unternehmer keineswegs Ver- Arbe
theuerung. in der Production bedeuten. Die Unterschiede in der dient
persönlichen Leistungsfähigkeit bedingen auch die Verschieden- für
artigkeit der Löhne. Man kann dies nicht bloss von Welttheil Web
zu Welttheil und von Land zu Land — sondern von Ort zu
Ort, ja von Maschine zu Maschine — beobachten. Im Juni 1878 schie
habe ich in der mechanischen Weberei von Heinrich Schmid in dem
Gattikon (Kt. Zürich) in einem einzigen Saale ca. 170 Arbeiter AL
an 500 mechanischen Webstühlen beschäftigt gesehen. Die Arbe
Mehrzahl der Weber oder Weberinnen besorgt 2, andere 3 und würd
andere 4 Webstühle. Die Auslöhnung erfolgt nach dem Gewicht und
und der Länge des abgelieferten Quantums von fertig gewebter Web
Waare. Aus einer von dem Chef des Hauses mir vorgelegten, müss
weiter unten vollständig abgedruckten Tabelle über die vom .
Juni 1872 bis Juni 1873 an 26 Zahltagen von 14—14 Tagen Leist
ausgezahlten Weberlöhne ergibt sich nun, dass die meist weib- IS
urc