Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

jrperlich und | 
. dem raschen Aufschwung anderer Industrien, — zuletzt besonders 
> Fortschritte der Maschinenstickerei —, erwuchs und die Arbeiter durch 
diesem Ver- höhere Löhne an sich zu ziehen suchte. Es war in den letzten Jahren 
sern geltend. unserer Periode die Erscheinung nicht mehr selten, dass auch 
uen Gebäude, langjährige Arbeiter eines Etablissements sich durch Aussicht 
gesundheits- auf Lohnerhöhung, selbst nur auf unbedeutende und zeitweilige, 
 zoeNaEilen An zum Uebergange auf eine ganz andere Beschäftigung oder doch 
Aufenthalt in zur Uebersiedelung in ganz andere Gegenden bestimmen liessen, 
hrecken aller wie denn überhaupt die ganze Arbeiterbevölkerung einen weniger 
ort zu suchen. sesshaften und unruhigern Character angenommen hat. Es ist 
Stünden trat daher für die Spinnerei von sehr grosser Bedeutung, dass die 
© neuern, Vvervollkommneten Maschinen viele Handarbeit über- 
. HS nach flüssig machen und selbst bei vermehrter Production eine erheb- 
Ana liche Verminderung des Arbeiterpersonals ermöglichen, so dass 
N en Kr nun grosse Sääle voller Maschinen, die früher zahlreiche Mann- 
ae schaft beanspruchten, von ganz ‚wenigen Personen bedient 
d ihren Lohn- werden.« . . nn 
Anlangend die zur Beurtheilung der Lohnverhältnisse wesent- 
DE En a lich mit in Betracht zu ziehende Arbeitszeit, so betrug die- 
N A selbe in den St. Gallischen Spinnereien nach Dr. Wartmann 
= Hess DS »in den schlimmen Zeiten des Uebergangs, nach dem Sturz der 
a 2 französischen Uebermacht gewiss auch grossentheils bis auf 15 
N Stunden. Sie verminderte sich dann auf 14, nachher auf 13 
N und 12‘/, Stunden. Seit der zweiten Hälfte der Sechsziger Jahre 
155 Or ist die 12stündige Arbeitszeit durchgedrungen.« (Das neueste 
EN St. Galler Fabrikgesetz wollte die Arbeitszeit für den Winter 
ee So auf 11 Stunden herabsetzen, wurde jedoch im Februar 1873 
SO WS I vom Volk mit 20,437 gegen 3655 Stimmen verworfen.) — »Die 
Kind Ch Nachtarbeit wurde in beschäftigten Zeiten ganz regelmässig be- 
Tann (Spin) trieben und war, wie die übertriebene Arbeitszeit überhaupt, die 
PB m N unumgängliche Folge der englischen Concurrenz, die damals noch 
IS ESS ohne jeden Zügel eines Fabrikgesetzes arbeitete. Die Nacht- 
ne ZÜnSE arbeit dauerte von Abends 8 Uhr bis Morgens 6 Uhr, somit 
Spinnerei 405 10 Stunden, und wurde wie 13stündige Tagesarbeit bezahlt. Bis 
10
	        
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