— 42
Beitrag von mindestens 5 Cts. wöchentlich zahlt, entweder halb-
jährlich oder jährlich. Der Verein versammelt sich im Winter-
halbjahr 4 Mal, im Sommerhalbjahr 2 Mal und ausserdem so
oft der Vorstand ihn zusammenberuft. In den Versammlungen
wechseln Vorträge, Discussion, launige Aufführungen, Musik und
Unterhaltung. Geistliche, Lehrer, Gemeindevorstände und Ge-
meindebewohner aller Stände erscheinen da mit Frauen und er-
wachsenen Kindern. Im Sommer wird ein grösserer gemein-
schaftlicher Ausflug, im Winter eine Weihnachtsbescheerung oder
andere Vergnügungen abwechselnd geboten. Ein Tanz schliesst
dann und wann die Unterhaltung des Abends. Alle solche
Volks-Erholungen, welche in gesunder Mischung der verschie-
denen Stände geboten werden und auch die Frauenwelt aus ihrer
Isolirung herausziehen und die Männerwelt dem Wirthshausleben
entreissen, sind geeignet die Gesittung des Volkes zu erhöhen
und namentlich auch die weniger gebildeten Klassen emporzu-
heben.
‘Besondere Beachtung verdienen auch die Asyle für Arbei-
terinnen, welche in Basel und Schaffhausen eingerichtet worden
sind. Das »Schaffhauser Tagblatt« berichtete im Juni 1873:
dass der Saal »auf dem Rüden« zwischen dem 28. Januar und
30. März c. an 37 Abenden geöffnet gewesen und von 16 bis
44 (durchschnittlich von 27) Mädchen besucht worden sei. »Es
war eine Freude, die Mädchen in dem hell erleuchteten und
warmen Saal emsig mit den verschiedensten weiblichen Arbeiten
beschäftigt zu sehen; immer schien ihnen die Aufforderung zum
Feierabend zu früh zu kommen. Zwischenein erklangen ernste
und heitere Gesänge; an den Sonntagsabenden erfreuten sich die
Mädchen mit Lectüre oder passenden Spielen; allen sah man das
Behagen an dieser Einrichtung an.« 24 wohlhabendere Frauen
und Mädchen betheiligten sich an der Beihülfe und Aufsicht.
Gegenwärtig ist der Saal zum Rüden für andere Zwecke in An-
sprüch genommen; allein von dem Gemeinsinn, der die pecunlä-
ren Bedürfnisse des Unternehmens so reichlich gedeckt hat (es
» n
OS