Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (2. Band)

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seitiger und müssen trotz der Unterstützung durch Maschinen 
doch meist nach besonderen Zeichnungen und Modellen mit grösserer 
Selbständigkeit und Ueberlegung ausgeführt werden. Jede grössere 
Maschinenfabrik umfasst beinahe die Mehrzahl des früher zünftigen 
Handwerks und. zeigt die bunteste Gliederung und Stufenfolge 
von Beschäftigungen, die bald physisch, bald geistig mehr oder 
weniger anstrengend sind. .Es begegnet uns darin zunächst ein 
zahlreiches Comptoirpersonal für die kaufmännische Arbeit, sodann 
eine Anzahl von Directoren für die verschiedenen Branchen der 
Giesserei, des Werkzeug- und Dampfmaschinenbau’s, des Turbinen- 
‚oder Locomotivenbau’s, des Baues von Spinn-, Papier-, Schiffs- 
und andern Maschinen. Den technischen Directoren für diese 
Branchen stehen gutbezahlte Ingenieure, Zeichner, Modelleure, 
Werkmeister und Aufseher zur Seite. An diese reiht sich eine 
Elite der Handwerker: Kunstschlosser, Kunsttischler, Monteure, 
Former ‚etc. Dann kommen die gewöhnlichen gelernten Hand- 
werker, die Schmiede, Schlosser, Tischler, Drechsler etc. und end- 
lich solche, welche noch kein besonderes Handwerk erlernt haben 
und vorläufig noch als blosse Handlanger, Tagelöhner, Lauf- 
burschen auch die niedrigsten Löhne beziehen. Jeder dieser unter- 
sten Arbeiter kann sich jedoch bei Fleiss, Bildungstrieb, Geschick 
und Sparsamkeit auf der angegebenen Stufenleiter ebenfalls empor- 
arbeiten oder in andern Fabriken des In- und Auslandes sein 
Glück versuchen. / 
Wir besitzen specielle Mittheilungen von den grössten mecha- 
nischen Werkstätten der Schweiz, von Escher, Wyss & Co. in Zürich, 
von J. J. Rieter & Co. und Gebrüder Sulzer in Winterthur etc. und 
bemerken, dass die Arbeitszeit in den mechanischen Werkstätten 
durch eine im December 1871 geschlossene ganz freiwillige Verein- 
barung der ersten schweizerischen Maschinenfabriken von früher u 
12 und resp. 11 auf 10'/, Stunden herabgesetzt worden ist. ' 
Anlangend zunächst die mechanische Werkstätte der Herren 
J. J. Rieter & Co., so besteht das Gesammtpersonal derselben 
gegenwärtig (Frühjahr 1873) aus folgenden Kategorien:
	        
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