geben, die sich als erfolgreiche Konkurrenten der
Schiffahrt zu betätigen vermochten. Die ersten der-
artigen Überland-Schienenwege, die in den Vereinig-
ten Staaten entstanden (erste Pacific-Bahn 1869), dien-
ten nur der wirtschaftlichen und politischen Verklam-
merung des erst seit 1848 bedeutungsvoll gewordenen
Kaliforniens mit den alten Oststaaten. Von einem
Wettbewerb mit den bestehenden Schiffahrtswegen
konnte hier wohl nicht die Rede sein, da die West-
küsten Mittel- und Nordamerikas in den regelmäßigen
Schiffsdienst noch gar nicht einbezogen waren, auch
noch abseits lagen und einen Verkehr weißer Menschen
kaum kannten.
Anders lagen die Dinge, als 1910 die erste Überland-
bahn in Südamerika zwischen Argentinien und Chile
dem Verkehr übergeben wurde, die Uspallatabahn. Sie
zog sogleich in starkem Maße den an die südamerika-
nische Westküste strebenden Personenverkehr und den
ganzen Postverkehr an sich und tat damit der Magal-
häesstraße ansehnlichen Abbruch, die durch die 1914
erfolgte Eröffnung des Panamakanals auch auf dem
Gebiete der Frachtschiffahrt erheblich einbüßte (vgl.
S. 101 £.).
Die gleiche Erscheinung zeigte sich in Asien, als 1901
die Große Sibirtische Bahn in Benutzung genommen
wurde, die mit einem Schlage die Länge des Verkehrs-
weges von den nordchinesischen und japanischen Häfen
nach Europa ganz gewaltig verkürzte. Während bis da-
hin die Schiffe meist etwa sieben Wochen gebraucht
hatten, um über den Suezkanal den Fernen Osten zu
erreichen — Segler natürlich noch sehr viel mehr —,
könnte man mit Hilfe der Sibirischen Bahn schon in
zwei oder allenfalls drei Wochen von Europa nach Ost-
asien gelangen. KEilige Reisende machten sich dies
ebenso zunutze wie die Postbeförderung. Der Land-
weg siegte über den Seeweg.
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