metern Eisenbahn stillgelegt und beseitigt worden,
weil kein Bedürfnis mehr danach besteht. In manchen
anderen Kulturländern mögen die Dinge sich allmäh-
lich ähnlich gestalten. Es ist kaum zu verkennen, daß
der Höhepunkt der Eisenbahnerschließung der Welt
überschritten ist, daß Automobil und Flugzeug die
langjährige Alleinherrschaft des Schienenstranges ge-
brochen haben.
Wie sehr der Personenverkehr auf weite Entfernun-
gen von der Eisenbahn auf das Automobil übergegan-
gen ist, weiß jedermann, und jeder Tag lehrt es uns.
Nicht nur die privaten Kraftwagen führen heute die
Besitzer auf Geschäfts- und Vergnügungsreisen über
Tausende von Kilometern und zuweilen durch ganze
Kontinente dahin, sondern auch die Autoomnibusse
befördern immer zahlreicher große Mengen von Tou-
risten auf manchmal wochenlagen Fahrten durch viele
Länder. Doch auch im Güterverkehr tut der Kraft-
wagen der Eisenbahn sehr starken Abbruch, zumal da
er den großen Vorzug für sich buchen kann, daß er,
im Gegensatz zur Bahn, die Waren meist von Haus zu
Haus befördert, ohne daß der lästige Umschlag am
Bahnhof notwendig wird. Auf die sehr komplizierten
Fragen dieser Wettbewerbe im einzelnen und auf die
Vermeidung von Auswüchsen kann in diesem Buch
natürlich nicht näher eingegangen werden. Jedenfalls
lehrt uns die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, daß
die Landstraße, die im 19. Jahrhundert im steigenden
Umfang vom Schienenweg verdrängt worden ist, jetzt
im 20. Jahrhundert sehr energisch ihre Machtstellung
zurückerobert, wenn auch natürlich in einer zeitgemäß
gewandelten und verbesserten Form.
Daß zu dem Kampf der Verkehrsmittel untereinander
auch der Wettkampf ganzer Länder um möglichst gro-
ßen Anteil am Weltverkehr kommt, kann hier nur
flüchtig angedeutet werden. Dieser Länderkampf be-
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