Berlin und Hamburg ein aus Hoch- und Untergrund-
bahnen kombiniertes städtisches Schnellbahnnetz auf-
zuweisen. Außerdem gibt es noch zwischen Barmen,
Elberfeld und Vohwinkel, den heute zur Stadt Wupper-
tal vereinigten ehemaligen drei Schwesterstädten an
der Wupper die eigenartige, als Schwebebahn über dem
Fluß verlaufende Hochbahn. Besondere Erwähnung
verdient das unterirdische Bahnnetz von Chikago, das
in größtem Umfang für die Güterbeförderung nutz-
bar gemacht ist und bei insgesamt 97 km Länge eine
Verbindung zwischen 26 Güterbahnhöfen herstellt. In
Paris hat das unterirdische Bahnnetz so große Wichtig-
keit erlangt, daß die oberirdischen städtischen Straßen-
bahnen ganz in den Hintergrund getreten sind. Nur
die städtischen Kraftomnibusse spielen neben der Unter-
grundbahn eine bedeutende Rolle.
Das Streben, jeder Verkehrsart ihre eigenen Bahnkör-
per, ihre eigne Niveauhöhe zuzuweisen, hat sich im
Laufe der Zeit immer stärker herausgebildet und wird
sicher auch in Zukunft immer stärker mitbestimmend
bei Neuanlagen sein. Es gibt in Deutschland zwei Stel-
len, wo diese Sonderung am stärksten in die Augen
fällt: einmal in Hamburg bei den St. Pauli-Landungs-
brücken, wo der große Elbtunnel für Wagen und Fuß-
gänger, die Flußwasserstrecke für die Schiffe, der nor-
male Straßenverkehr und die Hochbahn sich in vier
Stockwerken neben und übereinander aufbauen, und
wenn man noch die Flugzeuge der Luft hinzurechnet,
sind es sogar fünf Stockwerke. Eine ganz ähnliche
Stelle findet sich in Berlin am Tempelhofer Ufer des Land-
wehrkanals: auch hier spielt sich der Verkehr an einem
Punkt in vier, einschließlich des Flugverkehrs in fünf
Stockwerken ab, nämlich zuunterst der Schiffsverkehr
auf dem Landwehrkanal, darüber der normale Straßen-
verkehr, noch höher der Eisenbahnverkehr der Anhalter
Bahn und darüber abermals hinausgehend dieHochbahn.
L34