wurde ihm die Petschenga-Bucht zugesprochen, und
der dortige Hafen Petsamo gewinnt auch für Finnland
wachsende Bedeutung. Zwar hängt er bisher durch
keine Eisenbahn mit dem übrigen Europa zusammen.
Aber eine gute Automobilstraße verbindet ihn in vier-
tägiger Fahrt mit Rovaniemi, der nördlichsten Eisen-
bahnstation Finnlands. Außerdem besteht eine Flug-
linie, die sogar eine Verbindung von Petsamo über die
westfinnischen Küsten hinweg bis nach Stockholm
schafft.
Als bekannt darf vorausgesetzt werden, wie seit dem
16. Jahrhundert umfassende Versuche unternommen
wurden, zwischen dem Atlantischen und dem Stillen
Ozean neue Wege des Verkehrs auf dem Wege über die
»nordöstliche Durchfahrt« (nördlich um Asien herum)
und die »nordwestliche Durchfahrt« (nördlich um Ame-
tika herum) ausfindig zu machen, weil man hoffte, die
Schiffahrt nach Ostasien dadurch von dem endlos wei-
ten Wege ums Kap der Guten Hoffnung unabhängig
machen zu können. Solche Pläne, die uns heute phan-
tastisch anmuten, waren verständlich in einer Zeit, die
von der Gestalt und Ausdehnung der Erdteile Asien
und Amerika im Norden noch sehr mangelhafte oder
überhaupt keine Vorstellungen hatte. Als 1553 die
Engländer begannen, nach der »nordöstlichen Durch-
fahrt« Ausschau zu halten, wiegte man sich zunächst
in der zwar angenehmen, aber leider völlig unsinnigen
Hoffnung, daß man vielleicht über die erst sehr spär-
lich bekannten sibirischen Riesenströme des Ob und des
Jenissei den Schiffen einen Zugang ins chinesische Reich
werde schaffen können. Diese Erwartungen hatten im
15. Jahrhundert eine Parallele gehabt, als die Portu-
giesen mit Prinz Heinrich dem Seefahrer und während
der folgenden Jahrzehnte annahmen, es könne vielleicht
möglich sein, vom Gambia oder Kongo her zu Schiff
auf Flußwegen nach Abessinien, ins sagenhafte, Reich
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