Verkehrs, der etwa in den Jahren nach 1926 einen gar
nicht geringen Umfang annahm und auch gegenwärtig
noch im Aufschwung begriffen ist.
Die russischen Wünsche zielten aber weiter und sind
schließlich allzusehr überspannt worden, so daß 1937/38
eine große Katastrophe wie ein Reif in der Frühlings-
nacht hereinbrach, als man. bereits glaubte, die ganze
»nordöstliche Durchfahrt« zu einer Dauereinrichtung
des modernen Seeverkehrs gemacht zu haben.
In guten Eisjahren ist bei hinreichender Vorsicht und
einigem Glück die »ordöstliche Durchfahrt« während
der warmen Jahreszeit durchzuführen. Nordenskjöld
hatte solches Glück, als er im August 1878 ohne son-
derliche Behinderung von Westen her erst bis zur Lena
vordrang und im September weiter bis zur Beringstraße
vorstieß. Wenn er auch zuletzt, sozusagen in letzter
Stunde, am 28. September mit seiner »Vega« noch ein-
fror und erst am 18. Juli 1879 aus dem Eis wieder frei-
kam, so war mit seiner Fahrt doch der Beweis geliefert,
daß die »nordöstliche Durchfahrt« nicht unbedingt eine
Utopie zu sein brauchte. In der Folgezeit ging man
denn auch in der Tat ernstlich daran, diese Erkenntnis
praktisch nutzbar zu machen.
Schon vor dem Weltkriege bemühte sich der rus-
sische Admiral Trajan mit Erfolg, vom Stillen Ozean
her mit Schiffen an die Mündung der östlichen sibiri-
schen Ströme, der Kolyma und der Lena, durchs Eis-
meer vorzudringen. Letzthin sind alljährlich solche
Fahrten von Wladiwostok her unternommen worden,
und die Reichweite dieser Reisen dehnte sich immer
mehr aus, so daß schließlich von Westen wie von
Osten her die gesamte »Durchfahrt« mit Hilfe von Eis-
brechern bezwungen wurde, wobei es freilich nicht
immer ohne Havarie abging. In den Jahren zwischen
1932 und 1936 sind alljährlich Frachtdampfer in steigen-
der Zahl auf die spätsommerliche Fahrt zwischen Mur-
Sn
Ivs