mansk (Kolahalbinsel) und Wladiwostok entsandt wor-
den. Auch mit der Lenamündung wurde ein Güter-
austausch in steigendem Umfang aufgenommen. 1936
bewältigte gar ein Dampfer die Entfernung von Mur-
mansk bis zur Kolymamündung in der Hin- und Rück-
fahrt im Laufe der gleichen Schiffahrtsperiode, so daß
man sich schon mit der Hoffnung trug, es werde in
absehbarer Zeit möglich sein, die gesamte Durchfahrt
in der Hin- und Rückreise im Laufe des gleichen Jahres
zu bewerkstelligen.
Es sieht so aus, als ob mehrere Jahre hindurch die
Eisverhältnisse im Norden solchen Bestrebungen außer-
gewöhnlich günstig gewesen sind. Sicher hat die Ver-
eisung im hohen Norden überall abgenommen. Die
Gletscher auf Grönland, Spitzbergen, Franz-Josef-
Land sind in starkem Rückgang begriffen; die Eis-
mengen des Nördlichen Eismeers sollen — einer un-
gefähren Berechnung nach — in einem halben Jahr-
hundert um etwa ı3 Prozent abgenommen haben. So
glaubte man 1936, nachdem in einem Sommer bereits
vierzehn Schiffe die ganze Durchfahrt glücklich bewäl-
tigt hatten, am Ziele zu sein und einen neuen, hoch-
wichtigen Verkehrsweg für die wirtschaftliche Er-
schließung Sibiriens sowie eine »Stalinsche Marsch-
route« für Kriegsschiffe kleineren Kalibers gefunden zu
haben, die von Murmansk her bei möglichen kriegeri-
schen Auseinandersetzungen mit Japan um die Herr-
schaft über Ostsibirien eingreifen sollten.
Dann aber hat das Jahr 1937 eine ganz schwere Ent-
täuschung dieser Hoffnungen gebracht. Schon früher
kamen zwischen guten Eisjahren von Zeit zu Zeit
schlechte vor, die alle Berechnungen über den Haufen
warfen und der Schiffahrt erhebliche Erschwerungen
und Schäden zufügten. So waren besonders die Jahre
1907 und 1927 ausgesprochen ungünstige Jahre ge-
wesen. Nun hat aber das Jahr 1937 so überaus schlechte
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