und den Hawai-Inseln direkt über den Nordpol, zwi-
schen Berlin und San Franzisko über Grönland und
Labrador. Gelingt es also, Fluglinien im Sommer in
arktische Gegenden hinaufzuführen und die ent-
sprechende Bodenorganisation ins Leben zu rufen, so
werden diese Verkehrswege allen anderen in bezug
auf Schnelligkeit der Verkehrsabwicklung überlegen
sein können.
Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, haben die
Sowjetrussen schon seit geraumer Zeit Versuche ge-
macht, die Polarwelt für den Luftverkehr zu erobern.
Die bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiet sind
entschieden vielverheißend, wenngleich ein abschlie-
ßendes Urteil noch nicht gefällt werden kann. Schon
im Frühjahr 1936 haben zwei russische Flieger einmal
eine ganze Kolonie von 3o Köpfen, 22 Männer,
7 Frauen und ı Kind, in einem Großflugzeug von Mos-
kau nach Franz-Josef-Land befördert. Die Eröffnung
einer regelmäßig, wenn auch natürlich nur selten be-
flogenen Luftlinie Archangelsk—Nowaja Semlja—Franz-
Josef-Land steht bereits bevor.
Damit nicht genug, sind die Russen auch schon dar-
angegangen, die Möglichkeit einer Luftlinie Moskau—
San Franzisko direkt über den Pol hinweg zu studieren.
Noch stecken diese Studien im Versuchsstadium; aber
die bisherigen Ergebnisse scheinen doch ermutigend zu
sein, wenngleich gelegentlich böse Rückschläge in Kauf
genommen werden mußten. Im Spätfrühjahr 1937 haben
mehrere Studienflüge von der Rudolf-Insel, der nörd-
lichsten Insel des Franz-Josef-Archipels, unmittelbar
zum Nordpol mit Landungen auf dem Meereseis statt-
gefunden. In den Tagen vom 18. bis 20. Juni 1937 haben
dann zwei russische Flieger in einem Ohnehalt-Flug
den überhaupt ersten vollständigen transarktischen
Flug über den Pol von Moskau bis in die Vereinigten
Staaten zu Verkehrsstudienzwecken ausgeführt. Sie
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