am unabhängigsten von den Eigenheiten der Erdober-
fläche ist, kann er seinen Willen, möglichst gerade und
kurze Linien des Verkehrs zu schaffen, nicht einfach
souverän sich auswirken lassen, sondern er muß sich
dem Naturgeschehen anpassen, die Verteilung von
Land und Wasser, von Bergen und Ebenen, die Pe-
riodizität der Luftströmungen und nicht zumindest
die Lage der wichtigsten menschlichen Siedlungen
sorgsam zu Rate ziehen, ehe er die Wahl trifft, welche
Verkehrswege er durch die Luft schaffen soll.
Nicht vergessen sei in diesem Zusammenhang die aus-
schlaggebende Wirkung, die oft genug auch die treuen
tierischen Gefährten des Menschen, die Haustiere, auf
die Schaffung von Verkehrswegen hatten. Ohne die
Eigenart des Kamels hätte der Mensch niemals die
Wüsten zu Lastentransporten auf Verkehrswegen, die
z. T. seit Jahrtausenden benutzt werden, durchqueren
können; ohne das Maultier, den Jak, das Lama hätten
sich die Gebirgsgegenden seinen Verkehrswünschen
weitgehend verschlossen; ohne das Renntier und den
Polarhund wäre ein Verkehr in der Subarktis und
neuerdings auch der Arktis kaum herzustellen gewesen.
Nun und was das Pferd in der Kulturgeschichte für die
Entwicklung des Verkehrs bedeutet hat, das ist so all-
gemein bekannt, daß nur kurz darauf hingewiesen zu
werden braucht.
Diese Bedeutung der Tiere für die Entwicklung des
Verkehrs tritt uns am überzeugendsten vielleicht dort
entgegen, wo solche Tiere nicht vorhanden sind und
wo infolgedessen auch der Verkehr für Menschen wie
für Frachtenbeförderung ausgesprochen rückständig
bleibt. In weitesten Teilen des vorkolumbischen Ame-
rikas waren alle Haustiere unbekannt; infolgedessen
blieb auch die Entwicklung des Verkehrs überall in
den Kinderschuhen stecken. Ebenso fehlten und fehlen
noch heute in weiten Gebieten Ostafrikas die Groß-
17°
7/Ö