Full text: Wege des Verkehrs

7 stok und der Großen Sibirischen Bahn. Auf Grund 
{Ss eines mit China 1896 geschlossenen Vertrages baute 
©, der russische Staat diese 1726 km lange Bahnlinie durch 
2, die damals noch zu China gehörige Mandschurei, in der 
Hoffnung, auf Grund der überragenden Bedeutung die- 
n ses Verkehrsweges langsam die gesamte Mandschurei 
ıt zu russischem Territorialbesitz machen zu können. 
z Japans Sieg über Rußland 1904/05 zerschlug diese 
Hoffnung; die Bahn kam mehr und mehr unter japa- 
nische Kontrolle, und Japans völlige Besetzung der 
S Mandschurei (18. September 1931) mit der nachfolgen- 
1 den Schaffung des neuen »unabhängigen« Staates Man- 
E- dschukuo schuf den grotesken Zustand, daß eine rus- 
u sische Staatsbahn auf chinesischem Territorium völlig 
L- unter japanische Kontrolle kam. Diese unhaltbare Lage 
n endete schließlich mit dem erzwungenen Verkauf der 
LE Bahn weit unter ihrem Wert durch Rußland an Japan 
1 (23. März 1935). Eine von Rußland mit politischen Ab- 
7 sichten geschaffene Hauptstraße des Verkehrs ist also 
a schließlich ein Mittel geworden, die japanischeMacht 
C auf dem ostasiatischen Festland ansehnlich zu kräftigen. 
8 Diese paar Beispiele aus neuer Zeit ließen sich nun 
}- um zahllose weitere, auch aus älteren Zeitepochen, ver- 
n mehren. Immer wieder sind um die Beherrschung 
l- wichtiger Verkehrsstraßen politische Konflikte ent- 
- standen, ja Kriege geführt worden. Der sagenberühmte 
h Trojanische Krieg war höchstwahrscheinlich nichts 
I anderes als der erfolgreiche Versuch der griechischen 
a Stämme, sich den Zugang ins Schwarze Meer durch 
d Sprengung der von den Trojanern verhängten Darda- 
7 nellensperre zu erzwingen. Der Vorgang wäre dann 
genau derselbe gewesen, wie er uns in der Hansezeit 
n in Gestalt der häufigen Konflikte und Kriege zwischen 
d den deutschen Ostsee-Hansestädten und Dänemark um 
- die Fahrt im Öresund begegnet. Wie dereinst Troja 
die Dardanellen, so suchte immer wieder Dänemark 
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