son Bay-Company« in der Tat ganz Kanada durch-
streift und der geographischen Kenntnis erschlossen.
6. Die Seidenstraße
Ähnlich bedeutungsvoll war einige Jahrhunderte hin-
durch, wenn auch mit wiederholten, längeren Unter-
brechungen, die jetzt durch Sven Hedins Werk wieder
so bekannt gewordene »Seidenstraße« von China zum
Mittelmeer. Sie wurde unter der glanzvollen Regierung
des großen chinesischen Kaisers Wu-ti (140—86 v. Chr.)
für den Handel i. J. 115 v. Chr. eröffnet und zunächst
nur etwa 100 Jahre benutzt. Innere Wirren verhinder-
ten dann längere Zeit ihre Bereisung. Nochmals spielte
sich aber von 87 bis 127 n. Chr. auf ihr erneut ein unge-
mein reger Handel ab, worauf abermals politische
Schwierigkeiten den Verkehr unterbanden, und zwar
gleich für einige Jahrhunderte. Erst 589 bis 763 kam
der Handel aufs neue in Gang.
Diese Straße lief von Nordchina durch die Hwangho-
und Weiho-Pforte nach Lantschou, wo der obere
Hwangho gekreuzt wurde, und weiter durch die Wü-
sten ins Tarimbecken, in dem es mehrere Karawanen-
straßen gab. Die wichtigste zog sich am Südrand des
Tienschan-Gebirges hin, überschritt dann das Pamir-
Plateau, zumeist wohl über den Terek dawan-Paß,
wandte sich der heutigen Landschaft Ferghana zu, be-
rührte die Gegend von Balch (Bactra) in Afghanistan
und erreichte schließlich über Persien und das Zwei-
stromland die syrische Küste. Einige Wandlungen im
Verlauf der Straße wurden gelegentlich, je nach der
politischen Lage, dem Schauplatz kriegerischer Wirren
usw., vorgenommen. Im allgemeinen aber verlief der
Verkehr auf der bezeichneten Straße. Später, im 5. Jahr-
hundert, gelangte zwar die Seidengewinnung selbst in
die Landschaft Khotan, im folgenden Jahrhundert nach
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