Full text: Wege des Verkehrs

Weg des Zinnhandels, die untere Weichsel ebenfalls als 
Bernsteinstraße in der römischen Kaiserzeit; dem ersten st 
Wegsystem gehören noch die Donau, der Dnjepr, der d 
Don und ganz besonders die Wolga mit der Kama an u 
(vgl. S. 28). Andererseits hat z. B. die Oder sehr lange ; 
Zeit nur ganz geringe Bedeutung als Verkehrsweg ge- £: 
habt. Sie ist von den norddeutschen Strömen erst am E 
spätesten in das Blickfeld der Mittelmeervölker ge- 
treten und blieb, im Gegensatz zu ihren Nachbarflüssen - 
Elbe und Weichsel, auffällig lange unbeachtet. Auch 
noch . während eines großen Teiles des Mittelalters l 
war die Oder gegenüber anderen Strömen merklich GC 
vernachlässigt und nur in ihren Mündungen etwas leb- 5 
hafter befahren. $ 
Außerhalb Europas war natürlich der Nil derjenige Si 
Strom, der als wichtige Verkehrsstraße auf die älteste 11 
Geschichte zurückblicken konnte. Verkehrserleich- a 
ternd‘ wirkte bei ihm die Tatsache, daß sich auf A 
ihm auch gegen die Strömung verhältnismäßig leicht n 
fahren ließ. Da er ja von Süden nach Norden fließt und 
in Ägypten die vom Mittelmeer zur Wüste wehenden a 
nördlichen Winde sehr stark überwiegen, fanden die E 
südwärts steuernden Schiffe nahezu immer gute Winde o 
vor, die ihnen mit Hilfe der Benutzung von Segeln I 
ohne große körperliche Mühe eine Bergfahrt gestatte- S 
ten. — Alle sonstigen afrikanischen Flüsse sind erst : 
recht spät dem uns bekannten Verkehr erschlossen 
worden. Nicht vor dem 15. Jahrhundert beginnen die S 
ersten Versuche europäischer Völker, sich auf anderen : 
Flüssen zu betätigen. Immerhin hat es sicher auch auf 
den nichteuropäischen Strömen zeitig eine Lokalschiff- 1: 
fahrt gegeben. Vor allem gilt dies vom oberen Niger r 
und vom Senegal, die lange vor dem Erscheinen der ; 
ersten Europäer blühende Handelsplätze aufwiesen und 
zumal den geschäftigen arabischen Händlern des Mittel- 
alters als bedeutende Ströme bekannt waren. 
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