Kap der Guten Hoffnung zu umfahren. Zwar ist
dieser Weg sehr viel weiter als über Suez; aber sie
finden auf ihm immer gute Windverhältnisse vor und
vermeiden überdies die unverhältnismäßig hohen Ko-
sten, die mit der Durchfahrt des Suezkanals verbunden
sind. — Ganz ähnlich liegen die Dinge beim Panama-
kanal. Die nach der südamerikanischen Westküste ge-
henden oder von dort kommenden Segler kümmern
sich nicht um den Panamakanal; sie verschmähen eben-
so die Magalhäesstraße, die stets weit mehr Dampfer-
als Seglerfahrweg gewesen ist, sondern sie umfahren
nach wie vor das berühmte Kap Hoorn — ungeachtet
der häufigen, schweren Stürme, die dort herrschen. Daß
sie überhaupt Segelwind finden, ist ihnen wichtiger als
die Sturmgefahr. Im langen und tiefen Hohlweg der
Magalhäestraße gibt es wenig gleichmäßigen Wind,
und darum meiden sie diesen Verkehrsweg.
3. Inseln als Verkehrsstütz punkte
Selbstverständlich haben Inseln stets den denkbar
stärksten Einfluß auf die Verkehrswege zur See gehabt.
Nicht nur waren die Bewohner von Inseln allzeit stark
auf Schiffahrt angewiesen, sondern solche Inseln waren
immer auch gute Stützpunkte für den Handelssver-
kehr und vor allem efwünschte Zufluchtsstätten, wenn
Schiffe auf offener See vom Unwetter überfallen wur-
den. Wo der Seevetkehr beginnt, sich von den Küsten
unmittelbar zu lösen, da folgt er mit Vorliebe bis
auf weiteres den Inseln und Inselschwärmen, die sich
als Richtpunkte für die Wege auf See darbieten.
Wenn schon sehr frühzeitig ein Seeverkehr über das
Ägäische Meer zwischen Griechenland und Kleinasien
zustande gekommen ist, so haben die Inselketten der
Kykladen daran einen hervorragenden Anteil gehabt.
Wenn ebenso zwischen Germanien und Skandinavien
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