verständlich an die besten von der Natur dargebote-
nen Verkehrswege hielten.
Der zweite große kulturgeschichtliche Faktor, der
die Menschen zum Verkehr erzog, war der Handel. Die
besten für Handwerkszeug, Hausgeräte, Waffen und
andere Dinge brauchbaren Steine, Metalle usw., dazu
gewisse Kleidungs- und Nahrungszutaten, Schmuck-
gegenstände, Gewürze und anderes waren nur an ge-
wissen Stellen der Erde vorhanden. Um ihrer habhaft
zu werden, waren die Menschen genötigt, sich in die
Ferne, oft in recht weite Ferne zu begeben. Anfänglich
war dabei jeder auf sich selbst angewiesen. Sehr früh-
zeitig aber entwickelte sich ein Handelsverkehr, der die
begehrte Ware durch zahlreiche Zwischenhände hin-
durch im Austausch gegen irgendwelche anderen
Gegenwerte in das Bedarfsland gelangen ließ. Auf
etwas höherer Kulturstufe kamen eigene Händler als
Stand auf, die ihre Lebensaufgabe darin sahen, begehrte
Waren in größerer Menge für eine Vielzahl von Kunden
aus der Ferne herbeizuschaffen und aus dem Erlös ihr
Leben zu fristen.
Bei der Entwicklung des Handels, der recht eigent-
lich der Träger des »Verkehrs« im hauptsächlichen
Sinne des Wortes geworden ist, war zu allen Zeitaltern
und bei allen Völkern eine Haupttriebfeder das
Schmuckbedürfnis, die Freude am Glänzenden, Blin-
kenden, Seltenen. Je wohigefälliger für die Augen
und je schwerer zu beschaffen irgendein Schmuck-
gegenstand war, um so höher wurde er geschätzt und
bezahlt. Ihn herbeizuschaffen, waren die Händler dann
natürlich besonders stark bemüht, und sie mußten zu
diesem Zwecke auf ganz bestimmten Straßen, sei es zu
Wasser oder zu Lande, einen Verkehr mit den Ländern
anbahnen, die den betreffenden Gegenstand hervor-
brachten.
Nicht sehr viel weniger bedeutungsvoll waren die