Die Hölzer.
Operation Fanır auch wiederholt werben. Hierauf wird der Schwamm zwifchen
zühern gepreßt, in eine Auflsfung von gereinigtem Salpeter in Waffer getaucht,
abermal8 gepreßt und zulebt getrocknet. Man kann ion auch mit Schießpulverz
Brei überfireichen.
Lärdhgenfhmamum (Agaricus albus oder Fungus Jlarieis) nennt man
ben an den Stämmen der Lärchbäume in Kärnten, Zirol, Frankreich, Rußland,
in der Levante 10. wachfenden LärGHenpilz (Boletus pini laricis oder pur-
yans, Agaricus officinalis). Er ift ohne Strunk, faft Fegelförmig, Forfartig,
Teifchig , Teicht, glatt, ungleich, oberwärts durch. jährige Ausmwüchfe Freißfötr-
mig umgeben, und mit einer farbigen, glatten, mit weißen, gelben und braus-
nen Ningen abwechfelnd gezeichneten Haut umhüllt, inwendig aber weiß und
ihwammig, geruchlos, anfangs füßlich, dann ekelhaft bitter. Er befteht aus TtuN-
den oder efigen, Furzen und difen Lappen, die in der Größe einer Fauft bis zu
ber eineS Kindskopfes vorkommen. Fe größer, Leichter und weniger hHokzig er ift,
vefto mehr wird er gefhägt. Der junge unau8gewachfene ift gelblich, Der alte
wird grau. Man Iöfet den Schwamm von den Stämmen ab, {Hält die Äußere
Haut ab, feßt das weiße, Leichte und mürbe innere Mark der Sonne aus, die
;8 noch weißer macht, Fopft e8 mit Hölzernen Hämmern, um e8& mürber zu mas
hen, und bringt e8 fo in den Handel. Man unterfcheidet ihn im Handel in ro=
Sen und gefhälten, ferner in feinen, mittelfeinen und in Abs
iGniglinge (Rasura dell’ Agarico), und nad den Ländern in Ale pp o=
Lärgenfhmamm, d. £. Tevantifchen, der dem europäifchen weit vorgezogen
wird; die fAlechtere Sorte desfelben nennt man in FrankreihH Cucumule; in
färntnifhen, favoyifden und franzöfifhen (aus der Dauphi-
a6), wovon der erftere beiden Leßteren vorzuziehen ift. Seine Anwendung in den
Gewerben ift nicht von großem Belange, Er dient zum Abziehen der Rafirmeffer,
in der Seidenfärberei zum Schwarzfärben, da er in Verbindung mit Eifenvitriol
ine fhmwarze Farbebrühe gibt, in der Buntbleicdhe al8 reinigendes Mittel, und
überhaupt noch Hier und da zum Reinigen der MRaaren, in welcher Hinficht er
die Kleien weit übertrifft.
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IL. Cavpitel
Der Torf.
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Yorf (Turfa, Cespes bituminosus, ital. Torba, torfa, turfa, ung.
Földi Tözek) nennt man eine licht 6i8 dunkelbraune, Lockere, fohlige Subftanz,
welche aus der Erde gegraben und als Brennmaterial verwendet wird. Er wird
gewöhnlich zu den Mineralien gerechnet, und zwar zu den brennbaren Mineralien,
die aus dem organifchen Reiche abftammen; wir rechnen ihn Hier noch zu den
vegetabilifchen Stoffen, da fein Urfprung aus dem Pflanzenreiche auf den erfien
Blick zu erkennen ift. Er Gefteht nämlidh aus verfchiedenen Neberreften von abge-
itorbenen, auf naffem Wege Halb verkfohlten Pflanzentheilen und ift bald mehr,
bald weniger mit erdigen und thHonigen heilen gemengt, die gewohnlich von
Froharz durchbrungen find. Nach der gewöhnlichen Anficht entfteht der Vorf
durch Vermoderung von Pflanzenreften, deren Fäulniß durch die Torfs oder Hus=
musfäure gehindert ift. Das Borhandenfein diefer, die {ih im Torfwajjer reichlich
Ändet und aus den torfgebenden Pflanzen auch felbft erzeugt, ift daher wefentlich
ur Torfbildung, Betrachtet man im Iebendigen Vorflande neu ausgefto-