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Der Torf 99
um Vorfpreffen erforderliche Zeit und Kraft Gebingen im Allgemeinen fo größe
Koften, daß die Wertherhöhung des Torfes dagegen in Feinen Betracht Kommt.
Nur bei fehr Teichten Torfarten, welche bei ihrer fwammigen Befchaffenheit das
Waffer Leicht entlaffen, fcheint in Gegenden, wo andere Brennftoffe {ehr thener
iind, das Torfpreffen Ausführung zu verdienen. Nur verliert mancher Preßtorf
viel von feiner Brennkraft und verhält fih nicht felten zum trodnen, ungepreß=
en Vorfe wie ulmige8 zu gefundem Hokze, — In Frankreich hat fi eine Gefell-
haft gebildet, um aus {Hlechtem Torfe compacten zu bereiten, E8 wird zu die-
‚em Behufe der geringe Torf in einen Teig verwandelt, und indem man diefen in
Waffer rührt, trennt man mit Meffern die, die Vereinigung desfelben Hindern-
den Fafern und Fäden, febt /, Procent Kalfhybdrat (in Waffer zerfallenen ge
örannten Kalk) hinzu, und erhält auf foldhe Weife eine gleichartige Maffe, Die
oiel Grauchbarer fein foll. Im Sfterreichifichen Stanate wollen die Herren Kunze
und Swmwozil ein Präparat erfunden haben, wodurch der Torf mittels Hemifcher
Zerfeßung feiner Harztheile dergeftalt zubereitet werden füönne, daß er nach dem
YAustrodnen eine Holzähnlidhe Härte und Feftigkeit erlangt, mithin zu den ent=
‚ernteften und (Honungslofeften Transporten, ohne daß etwas davon als Brodk-
und Bruchtorf in VBerluft gehe, geeignet fet, und daß er wegen feiner FeftigFkeit
bei der Fenerung fajt gar Feine Afhe, fondern eine fejlte Kohle hinterlaffe, fomit
zu Feuerarbeiten vollkommen anwendbar fet.
Yorffiaub oder Torferde, mit '/, Lehm zu Kuchen oder Ziegeln geformt,
gibt ein brauchbares Brennmaterial.
III. Capitel
Die Kohlen.
Kohlen (Carbo, ital. carbone , ung. Szen) im Allgemeinen nennt man
Toldhe organifche Subftanzen, welche durch Einwirkung des Feuers einige ihrer
Tüchtigen Beftandtheile verloren haben, und zu fhmwarzen, undurchfichtigen,
poröfen, fpröden, un{melzbaren, geruch= und gefchmacklofen Körpern gewor=
den find. Sie find der Rückftand von der trocknen Deftillation oder Verkohlung:
jener Subjtanzen , und unterfcheiden fich in Pflanzenkohlen und Yhier-
Fohlen, je nachdem ein vegetabilifhHer oder animalifcher Stoff der Verkohlung
unterworfen wurde, Hier Haben wir e8 nur mit den vegetabilifchen Kohlen zu
Yun, da die animalifhen bei der Behandlung der Nohftoffe aus dem Thierreiche
aufgeführt werden, Nur die verfohlten Steinz und Braunkohlen oder die foge.
nannten Kofkfe8 wollen wir wegen ihres unzweifelhaft vegetabilifchen Urfprunges
unb wegen ihrer den Solzfohlen ähnlichen Verwendung gleich Diefem Capitel an=
ichließen, obgleich wir die unverfohlten Stein und Braunkohlen bei dem Mine-
salreiche belaffen. Wir müffen daher 4 Hauptgattungen von Kohlen unterfheiden:
1) die gemeinen Sokzkohlen, welche al8 Feuermateriale dienen ; 2) die Zeichen=
Fohlen, fo mie die zu verfhiedenen technifchen Zwecfen dienenden Kohlen; 3) die
Korffohlen und 4) die Kokes, Jede Kohle enthält Kohlenftoff in Verbindung mit
ınderen Stoffen, gewöhnligh Wafferftoff, und wenn der verfohlte Körper Stic-
off enthielt, auch diefen. Die Kohle {ft ftet8 pord3, obwohl in fehr verfchiedenem
Srade. Wenn ein Körper vor oder während feiner Verkfohlung fhmikzt, fo nimmt
bie Kohle eine fhaumige, Llafige Befchaffenheit an und die Kohle ift dann wegen:
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