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Einleitung,
a
1. NYegriff der rohen Waaren oder Materialien. Nobhe
Waaren, Rohftoffe oder Materialien nennt man, in Beziehung auf
Technik und Fahrifswefen, nicht bloß eigentliche Naturproducte, die noch gar
Feine Umftaltung erlitten haben, fondern man verfteht darunter überhaupt foldhe
Naturerzeugniffe, welche in den Gemwerben ‚ Manufakturen und Fabriken verar-
beitet ober verwendet werden, fie mögen entweder noch unverändert , Dber durch
Sand= oder Mafchinenarbeit , durch mechanifche oder hHemifche Einwirkung um-
geftaltet oder verbollfommnet fein, oder bei einer folchen Umgeftaltung oder Ver-
vollfommnung als Hülfa= und Veförderungsmittel dienen, infofern ihnen noch
die EigenfHaft eines Fabrikate8 abgeht. Unter dem Namen Rohjitoffe erfchet=
hen daher außer den eigentlichen NMaturproducten nicht felten Salbfabrikate, Die
zu ihrer Hervorbringung fhon einiger Nachhülfe oder einer gewiffen Bearbeitung
dedurften, um fie für die weitere Bearbeitung in den Gewerben , Manufakturen
und Fabriken brauchbar zu machen. Sie gehören aber nur in fo weit hierher, als
fie verfäuflihe Waaren find und erft noch einer hHöhern Claffe von Arbeitern als
srfte Stoffe dienen, Ausgefchloffen find daher alle jene Halb= oder Zwifchenfabri=
*ate, welche fich in den Fabriken während des Ganges der Operationen ergeben
and in diefem Zufande nicht einzeln zum Verkaufe gelangen. Chen fo find alle
jene‘ Naturerzeugniffe ausgefhloffen, welche Feine technifche Anwendung finden,
wenn fie auch in naturhiftorifhe Sammlungen und DVefchreibungen aufgenommen
werden müffen. Cine Pflanzenfammlung, eine Mineralienfammlung für natur-
Diftorifhe Zwecte find daher ganz verfhieden von einer tenifchen Materialien»
lammlung aus dem Pflanzen= oder Mineralreiche,
Dem Hier beftimmten Begriffe zufolge gibt e8 unter den rohen Stöffen Kör-
ber, welche {hon vermöge einer einfachen Vorarbeit benußt werden Fönnen, 3. DB.
Blumenbach’s Wagrenkunde,