Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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Einleitung 
rialwaarenfunde genannt, Sie ift nicht zu verwechfeln mit der Faufmän- 
nifden Materialmaarenkunde, ‚worunter man in Süddeutfchland die 
Kenntnif der Apotheker, Farb- und Hemifhen Wanren, mit Ausfhluß der 
Colonial= oder Spezereianren, in Nordbeutfchland aber vornehmlich die Kennt- 
niß der Spezereimaaren begreift; denn man unterfcheidet Hier die Material-, Dro- 
queries und Farbmwaarenhandlungen, von denen erftere vorzugsweife Colonial- 
unaren, Leßtere Farben, Apothekerwaaren, Salze’ 20. führen, ; 
Die Kenntnif der Nohftoffe erfireckt fich auf deren Urfprung, Vaterland, 
EigenfHaften, Kennzeichen, Beftandtheile, Verwendung, Berfälihung und deren 
Erfennungsmittel, Sorten, Aufbewahrung, Bezugs-= und MAbfaborte, Gang des 
Sandels 26. , und befhränkt fih demnach nicht bloß auf die eigentligHen W an 
ren, d. h. folche Gegenftände, mit denen ein Befonderer Stand, die Kaufleute 
(al8 Mittelsperfonen zwifchen dem Erzeuger oder Producenten und dem Verbrau- 
her oder Confumenten) Handel treiben, fondern umfaßt auch folde Dinge, mit 
denen nicht eigentlich gehandelt wird, fondern die unmittelbar aus den Händen 
der Producenten in die der Confumenten übergehen. 5 
3. NothHwendigkeit und NüßlidhHkeit der Materialwaa- 
venfunde. Da auf die Bearbeitung, Verarbeitung und Verwendung der rohen 
Stoffe alle tehnifchen Unternehmungen gegründet find, fo ergibt fih die Unent: 
behrlichfeit und Nüßlichkeit der technifhen Waarenkunde für jeden Unternehmer 
'otwohl als feine Gehülfen von felbfit. Nur Derjenige, der die NRohftoffe nach 
allen ihren Eigen{Haften genau fennt, wird mit Nußken oder Gewinn arbeiten ; 
x wird Diejenigen Stoffe auszuwählen verftehen, welhe für fein Gefhäft {ih 
am vorfbeilhafteften eignen ober dasfelbe zu Heben vermögen, und wird fich durch 
genaue Kenntnifß vor Schaden oder Nebervortheilung bewahren. DBiele diefer Waa- 
ten befonumt man theils echt, fheil8 unecht oder verfälfcht ; der Fabhrikant muß 
die Unterfcheidungs = Merkmale genau wiffen, wenn er ein möglichft vollfomme- 
ne8 Fabrikat Kiefern will, Eben fo folf er, wenn er feine Fabrikation mit mabhs 
vem Nußen betreiben will, die Leften und vortheilhafteften Bezugsorte Fennen, 
am bie rohen Stoffe unmittelbar felbft beziehen, oder doch den beiten und wohl 
feilften Bezug anordnen zu Können. 
Nicht weniger wichtig {ft die Kenntnif der Nobftoffe für alle jungen Leute, 
welche fi dem Fabrikfs= und Handelsftand: widmen wollen, da fie nothwendiq 
jeber weitern Ausbildung in den dahin einfchlagenden Fächern vorausgehen muß. 
A, Eintheilung der rohen Waaren. Oi: natürlichjte und zweck 
mäßigfte Cintheilung verfelben findet nad den drei Neichen der Natur Statt, fo 
daß die Rohwaaren aus dem Pflanzenyeiche xoraußgehen, die aus dem SThierreich 
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