Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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Die Papier: Materialien, 
BPrivilegium auf die Erzeugung von Papier aus Lederabfällen, und eben fo im 
X, 1823 Franz Anton Graf von Magni8 und Anton Tedefchi ein neues 
Privilegiun auf die Erfindung, alle Gattungen von Lederabfällen und andere 
thierifche und Pflanzenftoffe zu einem Lederartigen Papier oder Deckel, theils auch 
ar anbırn, zu verfhledbenem Gehrauche geeigneten Rapierforten zu verarbeiten, 
Seht man dem Zeuge au8 Lumpen einen Lheil des aus Leder bereiteten Zeuges 
au, fo wird das Papier dadurch fefter und als Packpapier hrauchbarer. 
82. U8Geft, der gleichfalls eine Art Papier gibt, das jedoch nur al8 Sel- 
tenheit vorfonunt. Man ftampft ihn mit Waffer in einem Mörfer, wäfcht ihn in 
zinem Siebe aus, febt ihn, um die Sprödigkeit zu mindern, etwas feine Papiers 
aaffe zu, und formt ihn zu Blättern. Zum Schreiben ift folches Bapier wenig 
Praue Dar, denn e8 bleibt immer fpröde, Hart und rauh, und frumpft die Feder 
ald ab. 
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Die Baumwolle 
VII, Capitel 
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Die Banmivolle (ital. Cotone , bambagia, ung. Pamut, pamuk, gyapott) 
ft ein von dem Flach8 und Hanf gänzlich verfihiedener, {pinnbarer Faferftoff, 
welcher in der nußartigen Samenfapfel mehrer zur 16. Linneifchen Claffe gehöri= 
zen Gemwächfe den Samenkfernen zur Hülle dient. Man nennt diefe Gemwächfe ge 
wöhnliH Baummwollpflanzen. Sie wachfen theils baumartig, heil firaudı- 
der ftauden=, fHeil8 Frautartig, und darnach {ft fowohl die Cultur derfelben , als 
zuch da8 von ihnen gewonnene Product verfchieden, Diefe Hauptgattungen find: 
1) Der Baummwollbaum (Bombax pentandrum L.), der in Oftindien und 
Amerika wächft, zu einem 20 FTuß Hohen und oft bedeutend ftarfen Baume wird, 
aber eine nicht fehbr vorzügliche Samenmwolle liefert. Er gehört zu einem ganz andern 
Sefchlechte al8 die folgenden Baummwollpflanzen, Zu den firauchartigen gehören : 
2) Der baumartige Baummwollfirauch (Gossypium arboreum L.), der 
8 bis 12 Fuß hoch und befonder8 in Oftindien, Arabien, Aegypten und einigen 
SBegenden Spaniens gepflanzt wird; feine braunen oder fhivarzen Nüffe enthal- 
en eine {ehr weiße und feine Baumwolle; 3) die gelbe Baummwolkftaude 
(Goss. religiosum L.), die am hHäufigften in Oftindien und China, in geringes 
ser Menge auch in Aegypten, auf der Infel Malta 2. vorkommt und eine gelbe, 
bräunliche ober röthliche Baummwolle enthält, aus welcher der ehtfarbige Nanfkin 
verfertigt wird; 4) Die Barbadenfifche Baummwolkftaude (Goss. har- 
badense L.), die am Häufigften in Weftindien und Südamerika wächft und 
sine weiße, vortrefflihe Baummole Tiefert. Sehr Häufig verbreitet ift 53) Die 
frautfartige Baummwollpflanze (Goss. herbaceum und indieum L.), 
die vornehmlich in den füblihHen Gegenden Curopa’8, namentlich in der europät- 
en Türkei, im Neapolitanifhen, auf den Infeln Sieilien und Malta, in der 
yanzen Levante und in Oftindien gepflanzt wird; ffe ift nur ein Sommergewächs, 
mird nie über 2 bis 3 Fuß Hoch, und trägt runde, Dreifücherige Fruchtfapfeln 
von Dem Unmfange einer Meinen Wallnuß; die Samenkörner find von der Größe 
unferer Erbfen, von Geftalt Länglidh und etma8 Höckerig. Die Pflanze umgibt 
zine röthliche rauhe Rinde, die Blätter Haben AHehnlichkeit mit den Weinreben- 
6lättern und die Blumen Haben eine gelbe, mit Purpurroth gemifchte Farbe. 
Sleichfall8 ein Sommergewächs, jedoch oft auch 3 Iahre ausdauernd, ift Die 
nicht felten mannsbhobe haartae ober zotigae Baummwmwollpflanze (Goss.
	        
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