MNegetabilifhe Rohftoffe. IX. Cap.
getriebenen MüHlfteinen gemahlen, gefiebt, in Säcke verpackt und in den Handel
gebracht. Der meifte, befte und tHeuerfte Schhmacd fommt aus Sieilien; außerdem
Eommt viel aus Spanien, Portugal und Amerika. In Sicilien unterfheidet man
zemahlenen (Sommaco in polvere), und fein gemahlenen (macina fina), Die
befte Sorte Fommt von Alcamo, dann folgen bie Sorten von Carini, Palermo
(Sumadh von Monreale) , Melitello, San- Martino 10, Der Sumad) von Al-
:amo gilt faft um 20 Procent mehr als die übrigen, welche faft von gleicher Nuas
(ität find. Der Alcamo wird bloß in Palermo, der Melitello bloß in Meffina ges
laden. 1 Salm Schmadk enthält‘ 280 Rottoli in 3 Säcken. Der fpanifche Fommt
neiften8 von Malaga, der portugiefifche aus Porto, Faro und Liffabon. Man
»rhält ihn, wie {Hon oben gefagt, als größbliches Pulver von bald gelbgrüner,
5ald braungrüner, zuweilen auch von andern Farben; er hat einen eigenthümliz
hen Geruch und einen adfiringirenten Sefhmac, Suter Scohmaek muß frifch,
wohl troden und fhön grün von Farbe fein, mogegen der graue, weißliche ober
ichwärzliche von fhlechter Qualität ift und wenig Kraft hat, Er dient vornehm:
fi in der Gärberei des Maroquinleder8 und anderer feiner Ledergattungen , zus
mal folder, bie roth, gelb, grün ıc. gefärbt werden follen,. da er dem Leder,
wie Die Galäpfel, Feine fhmugige, fondern eine gelbliche Farbe mittheilt, Außer-
dem wird er auch zum Gelb= und Schwarzfärben und als Beize zu Zürkifchrotf
denußt.
23. Unehter, italienifcher oder venezianif{her Schmad,
zleichfall8 ein mehr oder weniger grünes Pulver, welche8 außs den getrockneten
and geftampften oder gemahlenen Blättern, MRinden und jungen Zweigen des
Berückenftrauches, Färberbaumes oder Rujaftrauches (Rhus cotinus L., ital.
Scotano, ung. Särga Szömörtze, walachifd) Skumpia) befteht, der in öfterreicht
(hen Kaiferftante, in Italien, Frankreich, Der Levante 26, Häufig wächft, Im
Öfterreichifchen Staate hat man ihn vorzüglich in den füdlichen Iheilen, in eini-
gen Gegenden des Iombardbi[ch = venezianijhen Königreiches, im Banate, am BPlat-
tenfee um Kefzthely, bei CErlau, in der Militärgränze, in Siebenbürgen , Illy-
rien, Gefonder8 in Iftrien, zum Iheil in Steiermark 36. (Vergl, die Hölzer
S, 28.) Die Zubereitung ift fo, wie wir fie beim echten SHmad befchrieben has
Sen. In der banatifhHen Militärgränze mäht man jeden Sommer die aus den Wurs
zelfiöcfen neu aufgefehoffenen jungen Zweige fammt dem Laube ab, trocknet fie an
der Sonne und läßt fie durch Pferde zu einem gröblihen Pulver zertreten, wel-
He8 von Juden, Speculanten und Gärbern zufammengefauft und theils im In-
Jande, theil8 in die Türkei verhandelt wird. Andermwärts, 3. DB. in her Gegend
von Wippach in Krain, werden die jungen Zweige des Rujaftrauches, den man
dort Ropiena. oder Rosiena nennt, zu Pulver geftoßen und als Schmadk in den
Handel gebracht, oder man Hat dazu auch Mühlfteine zum Mahlen. Im I, 1822
erhielt Franz Dolct in Verona ein ausfchl. Privilegium auf die Verbefferung
Ainer Mafchine, um die Zweige und Blätter diefes Strauches zugleich zu zermals
men und zu pulvern; ein zweites Privilegium erhielt im S. 1823 das Haus
Hieronymus Capyperle in Verona auf einen einfachen Mechanismus, um die
Ruja, die im Veronefer Dialekte Fogliarolo oder Rasola genannt wird, auf
zinmal zu ftampfen, zu mahlen und zu fieben, um den Staub ober das Mehl der
Blätter von den Holzigen Theilen zu trennen. Die Ießtere Majchine befteht aus
3 Haupttheilen: einem Stampfiwverfe, wobei die Grubenlöcher fo vergittert find,
baß das zerfioßene Material wie durch ein Sieb durch das Gitter fällt; aus fenf-
recht {tehenden, im Kreife fih bewegenden Mühlfteinen, unter welchen daS ger
ftamıpfte Material noch mehr und feiner zermalınt wird, und aus Horizontal fles
henden, ebenfalls im Kreife fich drehenden Sieben, welche cylinderförmig und
über Bottichen angebracht find, in welGe das in Mehl verwandelte Pulver, fo
196