200 Vegetabilifche Nohftoffe. IX, Cap.
iOowache, Verdoline nennt man die grünlichen, ganz Meinen und {Hmeren, Man
hat davon Abruzzifbe, ApulifhHe, Romagnefer und andere italie-
nifche Sorten; Die befferen werden den iftrifhen fhon vorgezogen. Die Gall:
äpfel der Tombarbifchen Provinz Como find kein Handelsartikel, und werden nur
m Lande beim Gärben des fehr ordinären Leder8 benußt,
88. Franzöfifhe Galläpfel aus Südfrankreich, im größern Handel
nicht vorfommend. Sie find Leicht und wenig gefchägt, Man nennt fie auch Cas-
Benolles,
39. Morea-SGalläpfel aus Griechenland, eine noch brauchbarere
Sorte al8 die italienijhen, befonder8 die Krongallen (Galle da corona),
welche theurer al8 die ANbruzzifchen find.
40. Natolifhe Galläpfel, au Galläpfel von Smyrna ge:
nannt, aus Kleinaften, welche man oft fortirt erhält, nämlighH in a) blaue und
grüne, b) grüne und c) weiße, welche Leßteren die wohlfeilften und fchlechte-
[ten find,
41. Cyprifhe SGalläpfel, meift aus Caramanien, von ungleicher
Öüte, Die hefte und fhwerfte Qualität derfelben find die mit Dornen oder Sta:
Heln (Galla spinosa), Bbefonder8 die fhmwärzlichen; fchlechter find die gelb-
weißen.
42. Sorianer Galläpfel aus verfchiedenen Gegenden Syrien8, be-
Tonders von Tripoli, Saida 210, Chenfall8 von ungleicher Güte,
43. Aleppifhe Galläpfel (Galle d’Aleppo), welche nicht aus Sy-
rien, fondern aus den inneren Gegenden Afien8, felbfit aus Oftindien Fommen
ünd über Aleppo verhandelt werden. Sie Kommen meiften8 gemifcht (Galle in
sorte), {o daß fie ”/; fhwarze und '/; weiße enthalten, und werden entweder in
biefem Zuftande verhandelt, oder vorher in {Hwarze, grüne und weiße
‚ortirt, wovon die erfieren die befte, und die Ießteren die geringfte Qualilät aus«
machen; denn, die erfteren find vor ihrer Reife, D. 1. vor dem Ausfchlüpfen des
Infecte8, geerntet; die Legteren aber nach dem Ausfehlüpfen, und find daher ge-
itöchen, nıehr oder weniger Hohl, und ihre Farbe ift durch den Verluft der Kraft
in8 Blaffe übergegangen. Die erfteren find Heiner, fhwerer, fefter, dunkelfarbi-
ger, fehr Höckerig und ftachelig, und werden in den Gärbereien und Färbereien
am ftärfften angewendet. Diefe dunkelfarbigen GaNäpfel find zu guter Vinte allein
brauchbar, da nur fie ein {hönes Schwarz liefern; au ein fhmarzer Lack wird
daraus bereitet.
. Ah. Chine[ifhe Galläpfel, die man erft in neuerer Zeit Fennen ge:
fernt hat, Sie find reicher an SGärbfäure, al8 alle bisher befannt gewefenen Arz
ten, von der Größe eines gewöhnlichen SGallapfels bis zu der einer Wallnuß,
mit einer glatten, grauen und röthlichen zerbrechlichen Rinde, die ungefähr /,,
Boll Die ift. Im Innern findet fi ein braunes Mark, in welchem man Infecten
bemerfen Fann, Sie dienen nicht eigentlich zum Gärben, da das Leder davon fehr
Srüchig wird, fondern zum Färben und zur Tintenbereitung.
Außer den vorgenannten gibt e8 im Handel nochH fenegalifche und betr:
berifghe Galläpfel aus Afrika. Verfälfchte Fommen felten vor; nur werden
zuweilen weiße blau gefärbt, die jedoch an dem geringen Gewichte und an den
vorhandenen Deffnungen Leicht zu erkennen find. Als Surrogate der Galläpfel
bat man verfchtedene andere Pflanzenftoffe empfohlen, jedoch ohne Erfolg.
Die Knoppern (ung. Gubats, Gubits) find gleichfalls Auswüchfe der
Eichen, die durch den Stich eines Infecte8 entftehen, jedoch nicht auf den Blättern
hftd Blattftielen, wie die Galläpfel, fondern auf den nach jungen Kelchen der Cicheln,
ünd unterfcheiden fich von denfelben auch durch ihre Form, indem fie ganz unres
gelmäßige, rundlih vieredige, mit ftarken ftachelartigen Hervorragungen verfes