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Die Färbe-Materialien,
Hährungsprozeß ein, wobei das Waffer trüß und grünlich wird, einen eigenthüm
ih ammoniafalifhen Geruch entwickelt, und fih auf der Oberfläche ein blaulicher,
sunte Farben fpielender Schaum bildet, Anfänglich fchreitet die Gährung Iangfam
sorwärt8, wird aber nach 10 bis 15 Stunden Iebhhafter, wobet fihH die Schaum:
yecfe mehr und mehr hHebt, Wenn dann nach etwa 20 Stunden die Schaumdecke
fre größte HShe erreicht hat, wird die Flüffigkeit von den Pflanzen abgelaffen.
Hierbei fommt e8 vorzüglich auf die genaue Beobachtung der Gährung und des
‚ichtigen Zeirpuncte8 ihrer Unterbrechung an, indem davon Hauptfächlich die Güte
und Menge de8 Productes abhängt. Denn wird die Gährung zu früh unterbrochen,
mo die FLüffigfeit noch wenig Farbftoff enthält, fo ift die Ausbeute gering; ver=
äumt man dagegen den rechten Zeitpunct de8 Ablaffens, fo Ffann der ganze Ge-
jaft an Indigo Leicht durch den ®ährungsprozeß felbft zerftört werden. Beim Cin-
‚ritte Des günftigen Augenblicds Sffnet man den am Boden der Cifterne befindlichen
Bahn oder Zapfen, und Iäßt die ganze STüffigkeit in eine zweite, niedriger gelegene
Sifterne (Schlagkufe), die eben fo breit, aber um '/, länger ift, ablaufen. Wäh-
cend des Abzapfens erfcheint die Flüffigkeit gelb, wird aber in kurzer Zeit, wo der
Indigo fich ausfcheidet, grün, fpäter blau. Sie muß nun durch anderthalb Stun
yen mittel8 Hölzerner fhmaler Schaufeln oder au Schaufelräder in beftändiger
und ftarfer Bewegung gehalten werden, damit viel Kohlenfäure ausgefchieden und
durch ftete Erneuerung der Oberfläche die Oxydation des Indigo befördert werde;
auch fammeln fich dadurch die Indigotheilchen zu Körnern oder Flocken. Nachdem
äh der Indigo zu Boden gefeßt hat, erfcheint die SIüffigkeit Hell weingelb und Har,
Zeigt fich, daß fih der Indigo nicht gehörig balkt und zu Tangfanı abfegt, fo Hilft
nan durch Zufaß von etwas Kalkmilch nach, welche wahrfheinlich das in der
Sfüffigfeit enthaltene Pflanzeneimeiß zum Gerinnen bringt, und den Indigo mit
ich niederfhlägt. Während des Schlagens wird die Gährungseifterne von dem
Rraute, welches mehr als ?/, des Gemwichte8 bei der Gührung verloren hat, geleert,
ausgewafchen, wieder mit neuen Pflanzen und Waffer gefüllt u. f. w. Hat fih
nach Verlauf von etwa 3 Stunden der Indigo vollfommen zu Boden gefeßt, {0
mird die darüber ftehende FMare Flüffigkeit vorfichtig abgelaffen, der blaue Indigo=
(Olamm aber wird am Boden zufamnmengekfraßt und in einen Kaften gegeben, aus
welchem man ihn, wenn eine größere Menge beifammen ft, in einen Keffel pumpt
und Hier einige Zeit Fochen Iäßt, theils um ihn von einem Antheil Indigoleim zu
einigen und dadurch die Farbe zu verfhönern, tHeil8 unı die Indigoklumpchen
gleihmäßiger zu zertheilen, wodurch das AUnfehen des fertigen Productes viel ge
vinnt, Sodann wird der gefochte Indigofhlamum in einen großen flachen, mit dop-
geltem durchköchertem Boden verfehenen und mit Banmwollftoff ausgefutterten
Raften (Sammelfaften) gef hSpft, und nach dem Abtropfen der Slüffigkeit in ein
Preßtuch gefülagen und ftarf ausgepreßt. Darauf wird der Breßbeutel forgfältig
ntfernt, das Stück gepreßten Indigos, von 3 Zoo. Stärke, in Srüde von 3 Zoll
ing Gevierte, mittels eines Meffingdrahtes gefchnitten, auf Horden in einem Zrocken=
haufe Langfam getrocnet, und alle 2 bis 3 Tage gewendet; während des Trodnens
feßt fich Leicht ein weißlicher Anflug an, welcher abgebürftet wird. Hier und da,
befonder8 auf der Küfte Koromandel, Läft man die Indigowürfel {Hmwigen, um die
im Innern zurücgebliebenen Waffertheile zu entfernen. Nach 3 Monaten find fie
dann froden, Hart und zur Ausfuhr geeignet. In verfchiedenen Gegenden find mehr
‘ache Abänderungen des befchriebenen Verfahrens üblich. In China z. DB. taucht
nan 50 Catties Indigobhlätter in einem Gefäße in reines Waljer, feßt einen Krug
gebrannter Mufchelafhe zu und rührt mit einem Bambusrohre um, Nach dem Ao-
nehmen des Schaumes wirft man '/, Catti gebrannte Ochfenhaut in die Malle,
Ort fie auf, Läßt fie feben, und Laßt das darüber jiehende Waffer, fobald es Elar
geworden, ab. Der Rücktand bleibt der Einwirkung der freien Luft „Außgefeßt.
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