Megetabilifche RNohfioffe. XI. Cap,
5. Hafer oder Habher (Avena sativa L., ital. Vena, avena, ung,
Zab), eine vornehmlich in trodnen und bergigen Gegenden wachfende SGetreide-
art, die Nifyen trägt und fiH durch die Äußere Geftalt der Körner Leicht von jedem
andern Getreide unterfcheidet. E83 gibt davon verfchiedene Spielarten, z.B. wei:
Ben, fhweren englifchen mit großen, fehr mehlreichen Körnern, gelben,
braunen, den man in Frankreich allen andern Arten vorzieht, {Hwarzen
Moorhafer, der in Böhmen u. a. Ländern wächft. Seine Güte wird nebft der
Farbe, Die glänzend ausfehen foll, und nebft der Größe der Körner, die mög:
fichft voll, rund und mehlreich fein follen, vornehmlich durch das Gewicht be-
4immt, und t{t defto Höher, je fhmwerer die Körner find. Der gewöhnliche Sfterr,
Safer wiegt pr. Wiener Megen 40'/, Pfd., in fehr guten Sorten wohl auch bei
50 Bfd., und der Mehlreichthum beträgt im DurhfHnitt 66 Procent. Im Han-
del unter[heidet man nach dem Ausfehen noch verfhiedene Sorten, die aber Fri
nen wefentlichen Unterfchied bezeichnen; Hier und da theilt man ihn nach dent Ges
brauche in Futterhafer und BrauhHafer. Den aus gebirgigen Gegenden
fommenden {hHäßt man mehr al8 den aus ebenen Gegenden, Im großen Handel
nird er au nach den Ländern benannt, aus denen er Fommt, 3. BD. Danziger,
Königsberger, Mecdlenburger, pommern[her, Dänifcher, Holfteinifcher, ruffi[dher
4. f. mw. Sn allen Ländern der Sfterr. Monarchie wird der Anbau des Hafers
zarf betrieben, am ftärfften vielleicht in Ungarn und Böhmen; den mährifchen
Halt man für beffer als den ungarifchen. Im mittlern und nördlichen Europa dient
ır allgemein zu Pferdefutter, wobei er durch das Quetfhen an Nahrhaftigkeit ges
winnen foll, In vielen Ländern macht man daraus Grüße als Nahrungsmittel,
'n ärmern Ländern auch Mehl zu IHlechtem Brote; viel verwendet man zu weis
aem Biere, zu Branntwein 20, Dumbfig gewordener Hafer Läßt fich durch KNoh-
[enpulver reinigen.
Unter dem Namen Mifchl baut man im fakzburgifhen Lungau ein Ge.
menge von Hafer und Gerfte,
6. Neiß oder Sumpfreiß, eine fehr vorzüglihe, aus Wethiopien abftam-
mende Getreidegattung, die Frucht der Reißpflanze (Oriza sativa L., ital. Riso,
ung. Ris), die in märmern Ländern Curopa’$ fowohl als anderer Erdfheile Häu-
äg gebaut wird und ftarfe Bewäfferung erfordert, meshalb folche Gegenden we-
zen der aus den feuchten Ländereien fi entwidelnden Dünfte der Gefundheit der
Menfhen nachtheilig find. In vielen Ländern bildet der Reis die Hauptnahrung
de8 Menfchen. Oftindien, wo er insgemein Takal Heißt, und China gehören
zu den ftärkften Neifländern; in erfterm Lande nennt man den Neiß in Hülfen
Paddy oder Paddee, den ausgehülfeten aber Brass oder Bray; auf Sumatra
und den malayifchen Infeln wird der Paddy in Laddang (Hochländifchen) und
Sawoor. (niederländifchen) unterfhieden und dem erftern der Vorzug gegeben. In
Stalien nennt man den Reiß in Hülfen Risone, den ausgehülfeten Riso pilato,
den Abfall oder Bruch, der dem Hühnervieh gegeben wird, Risino oder Resina.
Er muß nämlig, wenn man ihn zu Speifen zubereiten will, von feiner ziemlich
%ftfigenden bräunlichgelben Hülfe Lefreit werden, wozu mehrerlei Mafchinen in
Borfchlag gebracht wurden, Eine der hefferen ift die von Melvikl Wilfon in Lon-
don, welcher im I. 1826 ein engl. Patent darauf genommen Hat; auf eine anz
dere erhielt im SF. 1817 Giufeppe Cavaliere Moro fi ein aus[{Hließendes Privi-
[egium für dag Sfterr. Italien; aud der Architekt Franz Taccani und Defi-
derius Manzoni in Mailand erhielten im I. 1831 ein ausfchliefßendes Pri-
vilegium auf eine neue Urt Mühle zum Reinigen der Reififörner, welche, um
daß Brechen derfelben zu vermeiden, durch Nafpeln von der Hülfe gelöft werden.
Der ausgehülfete Reiß bildet längliche, an beiden Enden ftumpfe, etwas zufam-
mengedrückte und auf jeder Seite mit Z Linien bezeichnete Körner, deren Gewinn
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