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Teldirüchte und Mehl.
Sräuclih. Grüße nennt man das von der Hülfe befreite, mehr oder weniger
fein zerbrochene Getreide, das man auf Handmühlen, SGrüßmühlen oder durch
Stampfen bereitet.
43. Weizengries8, hier und da auch Kochkern genannt, eigentlich zu
einen fandartigen Körncdhen gemahlener Weizen, gröber al Mehl, feiner als
Schrot und Grüße, als Nahrungsmittel dienend. Fe vorzüglidher der Weizen ift,
1u8 welchem der Gries bereitet wird, und je aufmerkffamer die Meinigung des
Schrote8 gefchieht, defto beffer ft der @ries, Marchfelder und Banater Weizen
jiefern bie beften Sorten, und in manchen Gegenden des Auslandes pflegt man
jeden guten Weizengries Wiener Örie8 zu rennen. Der Wiener Megen wiegt
in der Negel 89 Pfo. Eine hefondere Verwendung findet der Gries in der Blu-
menfabrifation, indem man ihn grün oder gelh färbt und daraus die Staubbeus
el der Fünftlichen Blumen verfertigt.
44. SGerftengries, wie Der vorftehende aus Gerjte bereitet, Da er an
Qualität dem Weizengriefe fehr nachfteht, fo wird er nur in Ärmeren Gegenden
‚ur Nahrung gebraucht.
45. Reifgrie8, aus dem Reiß bereitet, ein gutes Nahrungsmittel.
46. Maisgries over Polenta, aus dem Mais bereitet, von {Höner
zeloer Farbe, hier und da fehr beliebt.
47, Heidengrie8 aus Buchweizen, nur eine geringe Sorte, Die wenig
gebraucht wird.
MehHl (Farina, ital. Farina, ung. Liszt) überhaupt nennt man das
zur Mahlen und Sieben in feines Pulver verwandelte Getreide, und es gibt
yavon je nach der Art der Frucht und nach der verfchiedenen Bearbeitung man-
herlei Sorten, Man unterfcheidet im Allgemeinen Speife: und Badmehl von
am Kraftmehle, welches auf ganz andere Weife bereitet wird. Auch hat man
’n Siebenbürgen und einem Theile Ungarns noch fogenanntes flacdhgemahle=
168 MehHl, weil e8 an Beuteltüchern fehlt; die Steine werden dabei gleich Anz
ang8 enger geftellt und das gemahlene Gut fällt unmittelbar in den Beutelkaften,
;hne daß e8 noch weiter aufgefchüttet wird; e8 muß daher vor dem Gebrauche ge
iebt werden. Die vorzliglichften Mehlgattungen find:
48, ANuszugmehl, das fchoönfte, weißefte und befte Mehl aus dem Wei:
en, an mandjen Orten au Grie8mehl genannt. Die Güte desfelben hängt
„on ter ®üte des Weizens, von der forgfältigen Erzeugung des Weizengriefes
and davon ab, daß das bei der erften, vorzüglich aber bei der zweiten Vermah-
ung des Weizens aus dem Hintern Mehlbheutel gewonnene Product rein und un-
sermengt gelaffen wird. Der Marchfelder und Banater Weizen liefern vorzüglich
“hönes YNuszugmehl; auch Wiener NMeuftadt verfchickt diefe Sorte in Der beften
Üualität. Der Wiener Megen davon wiegt 53 big 61 Pfd. Man braucht das-
%lbe zu dem fchönften Weißbrote, fo wie zu den feinften Mehlipeifen und Ge-
sachen.
49. Mundmehl aus Weizen, jedoch weniger fein und fchön, al8 das
Yuszugmebhl, im Megen 57 Yfd. wiegend. E8 dient zu fogenanntem Mundgehäcke
md als Kochmehl,
50. Semmelmehl, eine noch etwas geringere Sorte des Weizenmehl8 ,
ninder weiß und rein, als die vorhergehenden, im Megen 53 bis 57 Pd. wies
jend. G&8 dient zu Hafbweifem Gebäcke und zu Kochmehl.
51. BollmehHl (fo genannt von dem Kateinifchen Worte Pollen, welches
igentliH Mundmehl bezeichnet), die geringere Sorte des Weizenmehl8 , wovon
nan ein weißes und ein {Hmarze8 (al3 geringfte Sorte) gewinnt. Der Wiener Me-
zen wiegt 53 Pfod. Man nimmt e8& zu dem fogenannten braunen Pollbrote; als
Kochmehl wird e8 nur von der ärmfiten Clafle verwendet.
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