376 VBegetabilifhe Nohftoffe, XV, Cap.
änd aber fhlechter, weniger elaftifd und minder dehnbar als das. amerikanifGe;
Re fchmelzen und erftarren zu einer brüchigen Maffe, erweichen in Fochendem Waf-
fer nur wenig, find fchwieriger aufzulöfen und daher überhaupt weniger brauchbar.
Bemerkenswerth ift e8, daß fih auch in dem Milchfafte vieler europäifcher
DVemwächfe mehr oder weniger Federharz findet, z.B. im Safte der fyrifchen Seidens
pflanze (Asclepias syriaca L.) , der Cypreffen-Wolfsmildh (Euphorbia Cypa-
rissias) und anderer Wolfsmilcharten, des Salates (Lactuca sativa), des
MohHns (Papaver somniferum), der Cichorien (Cichorium intybus) u. f. w.,
aber chne Nußen für die Technik,
XV. Capitel
Berfchiedene Pflanzenftoffe zu mannigfaltigem
Scbrauche,
Außer den in 14 Capiteln aufgezählten Pflanzenftoffen gibt e& noch viele
andere, von welchen die Gewerbe einen ausgedehntern vder befhränktern Gebhraud
machen. Sie wurden Hier fämmtlich in dem Legten Capitel zufammengeftellt und
gerfallen in 14 Unterabrheilungen, namentlich 1) Hölzer, Ninden, Bafte, Baum
zweige und Stängel; 2) Baummark; 3) Wurzeln; 4) Baumblätter und Nadeln;
5) ®Gemürzfräuter, Pflanzenblätter und SGräjer; 6) Sarrnkräuter; 7) Blüthen
und Blumentheile von Bäumen, Sırduchern und Kräutern; 8) Früchte und Sas
men; 9) Fruchtfchalen; 10) Zwiebelgewächfe ; 11) Moofe und Aftermoofe;
12) Schwämme; 13) Pflanzenproducte oder Cducte; 14) vegetabilifche Nückfände,
I) Sölzer, Ninden, Bafte, Baumzweige und Stängel,
4. Quaffiaholz und Rinde (Lignum et Cortex Quassiae) von dem
;n Guiana, befonder8 Surinam und Cayenne, ferner auf weftindifchen Infeln
machtfenden Nuaffienbaume (Quassia excelsa und Qu. amara), welches in gro:
gen und Feinen, oft noch mit der Rinde verfehenen Stücden im Handel vorkommt.
Das Holz ift blaßgelb, auch graulihweiß oder blaugrau, geflectt oder gefireift,
feft, 3ä9, 1äßt fich Leicht in dünne Blättchen fpalten, Hat Feinen Geruch, enthält
ıber einen, durch MWaffer ausziehbaren, ungemein bittern Ertractivftoff, jedoch
hHne zufammenziehenden oder fhleimigen Nebengefchmack, Wegen der DBitterkeit
wird e8 vorzüglich in der Medicin angewendet; ein Neger, Namens Nu affi
der Coaffi, foll diefe Eigenfhaft entdeckt Haben, weshalb das Holz nach ihn
senannt wurde. Auch die NMinde des Baumes, welche man von der Dicke eines
Rartenblatte8 bis zu der von '/, Linie, in der Breite von 1 bis 2 Zoll, verfchies
den lang und rinnenförmig, rauh, runzelig, Leicht zerbrechlich und zerreiblih,
von außen weißgelb oder gelslichgrau, von innen oft noch mit Holztheilchen ver-
jehen erhält, ift ebenfalls ungemein bitter. Man erhält das Holz, welches au
Bitterholz genannt wird, entweder in Scheitern oder gerafpelt; erfteres muß
gefund und noch mit feinem Bafte verfehen fein; e8 Fommt in Tonnen und wird
nach Centnern verhandelt, Gewiffenlofe Brauer benugen dasfelbe als Surrogat des
Sopfens zum DBittermachen der Biere, indem 1 Pd. wohl einen Halben Ctr, Ho-
pfen zu erfeßen vermag; allein beim täglichen Gehrauche wirkt e& ungemein nad-
heilig, da fein Bitterftoff ein den bittern Mandeln fehr nahe vermandtes Prin-
cip enthält, Außerdem braucht man e8 zu Bitter = Rofolio und den mit Milch ges