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VBerfhiedene Pfanzenjtoffe, 419
111. Mutternelfen (Anthophyhli, ital. Antofili), die unreifen Früchte
e8 Gewürznelfenbaumes8, länger und vieler al8 die Nelken, in der Mitte mit
nem harten, fhwarzen, glänzenden Kerne, von fihmwächerm Seruch und Ge-
jdmad, Sie werden eben fo wie die Nelken vermendet.
112. Zimmtblüthen, Zimmtblumen oder Zimmtkeldhe (Flores
Cassiae), die noch unentwidfelten Blüthenknofpen oder mohlriechenden Kelche
und Fruchtanfäße Des echten Zimmithaumes. Sie fehen wie ein Feiner, undeutlich
zegahnter Nagel aus, Deffen Kopf, der die Orsße eines Pfefferkorns8 Hat, fih in
ine dünne Spike endigt, Haben einen etwa8 fchärfern, LGeißendern und weniger
angenehmen Seruch und Sefhmack al8 die Rinde, und werden wie diefe benußt.
Nach andern Angaben follen die Zimmtblüthen von dem Caffienlorber herrühren.
Au8 den Früchten des Zimmthaume8 gewinnt man durch Auskochen oder Ausprefs
“en da8 fogenannte Zimmtmwachs (ital. Cera di cannella), woraus fonft nur
an dem Hofe von Candy auf Cenlon Lichter gebraucht werden durften,
8) Samen und Früchte.
Diefe Claffe ift ungemein zahlreich und zerfällt in mehre Abtheilungen, na-
mentlich in SGemwlürzfamen, in Schotenfrüchte, Beeren, Obft und andere Baum
rüchte, in Diftelköpfe, Ourken- und Kürbisfrüchte, Viele vderfelben wurden
ion in frühbern Capiteln aufgeführt; aber e8 erübrigten noch zahlreiche andere,
welche zu mehr oder minder wichtigen technifhen Zwecken dienen, und hier zufam-
mengeftellt wurden, Von mehren einheimifchen Gemürzfamen, z. B. Fenchel,
Anis, Kümmel, Koriander 36. gilt dasfelbe, was fhon oben S, 392 von den
Sewürzfräutern gefagt wurde: fie Iaffen fich nämlich durch DBeizen mit Kalkwaffer
oder durch Befprengen mit einer Mijhung von Kalk und Salzwaffer theils vyer=
beffern, theil8 Haltbarer machen,
Zu den vorzüglichften Gewürz- und andern Samen gehören:
113. Fenchel, au FenhHelfamen oder Körner (Semen foeniculi,
tal. Finocchio, ung. edes kömeny, olasz kapor), Die Heinen, gewürzhaft
siechenden und fAmedfenden Samen der au8 dem füdlihen Europa ftammenden
und Häufig angebauten gemeinen FenchHelpflanze (Anethum foeniculum vul-
gare L.), Die in vielen Gegenden Deutfchland8, namentlich in Thüringen, im
nördlichen Baiern, in Mähren 20. Hauptfächlich des Samens wegen cultivirt wird.
Beffere Sorten find: der italienifhe oder cretifche Fenchel (An. koen.
italicum) und der {üßfe Fenchel (An. foen. azoricum), die Heide größer an Kör-
nern und füßer von Sefchmack find, und Gefonder8 in Apulien, im KirchHenfiaate,
in Toscana, in der Gegend von NMimes8 in Frankreich, in der Berberei 20, gut
“rifommen. Fe frifcher, großförniger und dider der Fenchel, und je füßer und
angenehmer fein Gefchmadk ift, für dejfto Leffer wird er gehalten, Er kommt in Sä=
fen und wird nach Centnern verhandelt, Man braucht den Samen als Gewürz
anter mancherlei Speifen und unter das Brot, die Zucferbäcfer machen Confect
daraus, die Barfümeurs verwenden ihn zu manchen Pomaden und Effenzen, die
Branntweinbrenner zu Branntwein und Likör; au) wird daraus das Glaßgelbe,
‘üßlih TOmecfende FenchHelshHl bereitet, welches in der Megel nur in der Medicin
Ingewendet wird; 12 Pfd. Samen geben 4 bis 5Unzen diefe8 ätherifchen Dehles,
Auch die FenHelfiren ift zum Deftilliren brauchbar. In Frankreich, nament=-
ih in Berdun, wird viel Fenchelfamen Überzuckert und unter dem Namen Anis
doux verkauft. — Verwandt {ft damit der Dill oder Samen des Dillfrautes
(S. 396), morau8 das ätherifche blaßgelbe DIKSHI Teftillirt wird. Der Same
wird weniger angewendet al8 das Krauf mit den Dolden.
114, Anis (Semen Anisi vulgaris, ital, Anace, anici, ung. änizs),
der bekannte graugrünliche Same der Anispflanze (Pimpinella Anisum L.), die
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