Begetabilifhe Nohftoffe, XV. Cap.
erfterm wird in Oftindien der echte Rack oder Arak Deftillirt, und aus dem Teßtern
dag Kokoanufshl gewonnen (S. 309).
190. Kleine Keko8nüffe, von Gärtner Cocos lapidea genannt,
fonjt auch unter den Namen Kokodnüffe von Liffahon, weil fie über Lifj-
jabon angebracht wurden, und Coquillanüffe bekannt, in Spanien Cachum-
bos genannt, viel Heiner als Die vorhergehenden, meiftenz von der Öröfe eines
Hühnereie8, fehr Hart, ohne Mil, und befonders zu Heinen Drechsler und
Salanteriearbeiten gebraucht. Sie werden nach dem Taufend verkauft.
191. Schale der Meer-Kokognüffe oder der maldivifchen
Nüffje, die Früchte eines andern Nalnbaumes, wahrfheinlich einer Gattung der
Weinpalıne (Borassus), welche man bisher nur auf den maldivifchen Infeln und
zuf der Infel Praslin, welche zu der oftafrifanifhen, den Britten gehörigen Se-
Helengruppe gehört, getroffen hat. Die Nüffe find Fofosartig, aber von anderer
Form; denn 2 Jänglichsnierenförmige Stücke, jedes von der Größe einer Melone,
ind an dem einen Ende ungefähr auf ein Drittel der Qänge fo mit einander ver-
bunden, daß fie Das Anfehen einer {Hwarzbraunen , wohlausgeftopften Hofe ha-
Ben. Diefe Nuß {ft 14 bi8 15 ZoU lang und fait eben fo breit, Viele Derfelben
fallen von den an der Küfte wachfenden Bäumen ing Meer und {Hwimmen nach
andern Gegenden, daher man fie früher für Seegewächfe gehalten hat. Auf den
Maldiven heißt diefe Nuß Travacarne , d. i. ein Schabß. Man hat fie durch ganz
Afien feit Tanger Zeit fehr hoch gefhäßt und ihr viele Wunderfräfte zugefchrieben;
jeßt verfertigt man Daraus Krüge, Teller und Taffen, und nennt diefen Hauss
rath »Steingut von Praslin,« Die in der Nuß enthaltene Milch, fo wie Der vers
Härtete Kern werden wie bei der Nokosnuß benußt,
Cine andere Art von amerifanijchen Meer = Kokoanüffen find nach Sch om:
Hurgt die Caria oder Früchte der Palme Astrocaryum Murre-Murre Mar-
tii, welche in Bündeln von 12 bis ZO Boll Länge und 9 bis 10 Zo.. Durchmel-
fer machfen. Iede Nuß {ft ungefähr 1'/, ZoU lang, oben an der Spige rund,
nach dem Ende Hin aber, wo fie auflißt, zugefpigt. Die äußere Schale {ft mit
Stacheln befegt, der Kern eßbar und fchmedtt, menn er noch jung ift, beinahe
fo wie der Kern der Kokfosnuß; man röftet ihn au auf dem Feuer. Man findet
jolche Nüffe Häufig an den Küften, wo fie durch die Strömung angetrieben wer:
den; während der Meberfehwemmungen werden fie von Lande fortgefchwenunit und
fommen fofort zur Mündung der Flüffe, wo fie dann die Strömung forttreibt.
10) Z3Zwiebelgewäcfe.
492. Zwiebeln (Cepae, ital. Cipole, ung. Vereshagyma) von der
gemeinen Gartenzwiebel (Allium cepa L.), welche faft überall gebaut wird,
und zwar fowohl roth als weiß in verfchiedenen Sorten, die fich an Größe, Or
talt und Farbe unterfcheiden, Sie beftehen aus Lauter Üübereinanderliegenden Hüu-
ber und Haben einen [Harfen Geruch und Gefchmadk, weshalb fie als Gewürz
ın Spyeifen, manchmal zu Effig 10. gebraucht werden. Spanifche und portugtefi-
"he Zwiebeln Kommen Häufig nach England, entweder in Körben oder in Kiften,
wovon 2 auf ein Faß (Barrel) gerechnet werden.
Die Lilienzwiebeln werden hei der Bereitung der Schnekenpomade als
gewendet.
193. Knoblauch (Allium, ital. Aglio, ung. Fokhayyma) von dem
gemeinen Knoblauch (Allium sativum L.), aus vielen Heinen] Zwiebeln (Zehen)
beftehend, Die in 3 weißen, fehr zarten Häuten eingefchloffen find, mit fehr {tars
Fem Geruch und Gefhmack, Man braucht ihn eben {fo wie Ste Zwiebel, und außer:
dem wird Der ausgepreßte Saft des Knoblauchs zum Zufammenfleben und Kitten
yerfchiedener Gegenftände verwendet.
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