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Nohftoffe aus dem Thierreiche.
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H aare nennt man dünne röhrenförmige Körper, welche vielen animalis
chen Körpern, fo wie mehren Zeilen des menfchlichen Koörper8 zur äußern Bes
vefung, zur Erhaltung der Wärme, zur Abhaltung der Näffe und zur Unterhal-
lung der Ausdünftung dienen. Sie entfpringen aus einer Wurzel oder Zwiebel,
welche in die Lederhaut eingepflanzt ift und oft auch bis zur SleifOhaut eindrinat,
beftehen au8 einer hHornartigen Subftanz und find in ihrer AushHshlung mit einer
ettlichen, bielichen SIüffigkeit (einem fetten Oehle oder Marke) gefüllt, welches
zleiche Farbe mit ihnen hat. Ihr DurchfHnitt ift gewöhnlich rund, oft aber auch
fig, und zwar vierfantig ober platt; zuweilen find fie an der Oberfläche gefurcht
und dann rauh; andere, 3. B. die Schweinsborften, beftehen aus mehren in Da
ralleler Lage mit einander verbundenen Fafjern, die fichH von einander {palten Iaf=
fen. Ihre äußere Oberfläche fcheint mit feinen, dachziegelartig übereinander liegen=
»n Schüppchen bedeckt zu fein, deren NMichtung von der Wurzel nad der Spike
zu geht. Alle Haare find elaftifch, und einige in fehr Gedeutendem Grade, fo daß
id 3. DB. vor dem Abreifen das Menfchenhaar um 38 bis 50, vie Schafwolle
ım 30 bis 50, das Ziegenhanr um 32 bis 40, das Kamehlhanr um 32 bis 38
Procent der natürlichen Länge ausziehen 1äßt, Sie find ferner oft furz und ftarr,
oft Yang und feidenartig, oft dünn, mehr oder weniger gefärbt, — Unterfchiede,
welche wefentlidhen Einfluß auf die Verarbeitung haben und in den Gewerben be
rückfichtigt werden.
Unter den äußern Umftänden, welche auf die Bildung der Haare am {tärk-
Ren einwirken, find Klima und Nahrung, dann Licht und Temperatur die wich-
tigften. Erfahrung und Beobachtung haben gezeigt, daß in heißen füblichern Kli-
maten alle Zhiere, welche fih von Vegetabilien nähren, ein weichere8, zartere8,
die Sleifchfreffenden aber ein Härteres und rauheres Haar haben, wa8 mehr oder
weniger auch von den Federn der Vögel gilt. Diele Abftufungen in der Farbe und
Feinheit der Haare, die fich auferordentlidh vervielfältigen, zeigen fich oft {hon
an einem und demfelben Ihiere in verfhiedenen Sahreszeiten, in verfchiedenem
Alter, bei veränderter Nahrung 20. Die Winterhaare der von Vegetabilien leben=
den Übhiere find in der Regel ftärker, firuppiger und ftarrer al8 die Sommerhaare ;
die Winterhaare der fleifhfreffenden Thiere dagegen feiner al8 die im Sommer ges
monnenen. YMeijtens find die Haare auf fein organifirten Ibieren oder Körpertheiz
(en fein und weich, auf grob organtfirten größer und rauher, in heißen Län
dern furz und gefräufelt, in mäßig warmen lang und weich, in Kalten raubher
Die Haare