Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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XVII Capitel. 
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Die Häute und Felle. 
Haut überhaupt nennt man in tehnifcher und mercantilifher Beziehung die 
jest Thieren abgezogene äußere Bedekung, welche mit den Haaren oder ohne Dies 
„Iben auf mehrfache Weife und zu verfchiedenem Gebrauche zugerichtet wird. Ges 
yShnlich unterfcheidet man diefe Bedekungen nad) der Größe der Thiere, fo wie 
uch nach der Beftimmung und Berwendung derfelben in 3 Claffen: in eigentliche 
Häute, in Felle und Bälge, und nennt gemeiniglich Häute die Decke der 
zrößern hiere, namentlig von Ochfen, Kühen, Büffeln, Pferden, Cfieln, 
Schweinen 20, , Felle die Bedefung der FMeinern Ihiere, 3. BD. der Kälber, 
Schafe, Lämmer, Ziegen, Böcke, Marder 20., Bälge aber die Dede der Neinz 
%en Yoiere, wenn fie ihnen unaufgefhnitten ganz abgezogen wird, 3. BD. von 
Maulwürfen, Murmelthieren, Hamftern, Billidmäufen 16. Doch findet zwifhen 
siefen 3 thierifhen Bedefungen Feine Leftimmte Gränzlinie ftatt, weshalb die obi- 
zen Benennungen auf nerfchiedene abweichende Weife gebraucht werden. Sind die 
Bäute und Felle verarbeitet, fo geben fie Leder oder KBelzwerk. 
Sind die den Ihieren abgezogenen Häute noch in ihrem natürlichen unver- 
inderten Zuftande, fo nennt man fie rohe Häute, zum Unterfhtede von den 
Searbeiteten, welche bereit8 eine Zubereitung zu irgend einem SGebrauche, und 
war entweder zu Leder oder ZU Selzwerk erhalten Haben, Die rohen unterfcheidet 
man wieder in grüne, D. E frifche, neu abgezogene, Die noch ihre Biegfamfkeit 
und Feucktigkeit Haben, aber fih nicht Lange aufbewahren Taffen, weil die gal= 
[ertartigen Theile derfelben {Hnell in Fäulnif übergehen, weshalb fie auch Feinen 
Begenftand des Handels ausmachen; oder in getrodnete, die entweder an der 
Quft oder an der Sonne getrocnet wurden und fi an einem trodnen Orte lang 
aufbewahren Taffen, nicht aber an einem feuchten oder wenn fie der Näfle ausge- 
febt find; oder in eingefalzene, welche, um fie gegen das Verderben durch die 
Yäulnif. zu (Hılıgen, befonder8 wenn fie zu weiten Irandsporten auf dem Meere 
beftimmt find, mit Kochfalz, Salpeter, Alaun, Soda 3C. eingeftreut und getrocknet 
yurden, aber gleichfall8 an trodnen Orten aufbewahrt werden müflen. Tanner 
erfand ein Mittel, rohe Häute Iängere Zeit aufzubewahren. Er. benußt Hierzu 
Afche, Bottafhe oder Soda, und zwar entweder auf naffem oder auf trodnem 
Wege. Durch den Beifaß von '/,, gepulverten Hokzfohlen oder Knochen nimmt 
die Zufammenfeßung, womit die Haute beim Nebereinanderfchichten Geftreut wer- 
den, einen gewiffen Grad von Schwammigfkeit an, der fie geeignet macht, Den 
en und die Feuchtigkeit zu abforbiren, weldje die Haut etwa noch auss 
(Owikt. 
Daß von der zwedkmäßigen und forgfältigen Abhäutung vorzüglich mit Die 
Güte der Häute abhänge, ift wohl begreiflid und murde vorzüglich in der neue= 
ten Zeit von dem niederöfterr. Gemwerbuereine zur Sprache gebracht, Der undes 
techenbare Schaden, welchen Ungefhicklichkeit und Schleuderei der SleifchHauer, 
Schlächter, Jäger u. f. w. beim Abhäuten der Ihiere durch den Gebrauch des ges 
möhnlichen Meffers, nicht nur durch BefhHädigung des Kernes, fondern auch durch 
Schnitte in die Häute und Felle jeder Art anrichten, hat den Lederfahrifanten 
mil Weeger in Brünn auf die Conftruirung eines Meffers gebracht, durch 
welches das Verfhneiden der Felle und überhaupt die beim gewohnlidhen Abhäu- 
ten häufig vorkommenden Fehl{Hnitte möglichft verhütet werden. Man behauptet, 
daß hei dem bisherigen Gebrauche der gewohnlichen Fleifchermeffer Kaum /,, der
	        
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