Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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Thierifhes Fett und Wallcath. 559 
‚ler Geigemifchten Lauge reinigt und in großen BIechkäften erftarren läßt. Cr bil= 
yet dann eine ziemlich geruch= und gefhmacklofe, trodne, weiße, au8 feinen Schup- 
gen Geftehende Mafje, die bei 36° RN. fhmilzt und ein fpecififches Sewiht =— 
9.943 hat. G8 ift dag befte Material für Kerzen, und übertrifft an Reinheit und 
Weiße der Flamme, wie in der Durchfichtigkeit und Weiße der Subfianz jedes an= 
exe. Der raffinirte Wallrath Kommt in großen Blöcken im Handel vor und 
%hlt fich nicht fettig an; eine zweite im Handel er[heinende Sorte von geringerer 
Hüte it fettig anzufühlen und von talgartigem Anfehen. Beide dienen mit 3 Pros 
ent Wachszufaß zur Fabrikation von Kerzen, dann auch zur Schminke, als Zu- 
iag zur Lithographifen Tufdhe, zum Wafferbihtmachen von Leder, zur Verfer- 
Hgung der durchfichtigen (fogenannten fryftallifirten) Seife, zu Pomaden 20. Der 
Ballrath Laßt fich zu obigem Gebrauche fehr Leicht färben. Der gelbe, Dhlige und 
sanzige ift verdorben, Kann aber durch Anwendung {Oharfer alfalifcher Laugen 
meift noch verbeffert werden, 
37. WallrathHshl, welhes durch Abtropfen aus den Filtrirbeuteln und 
durch Auspreffen beim Reinigen de8 rohen Wallraths gewonnen wird. Es ift gelb, 
zieht eigenthümlidh, wird in England {ehr Häufig al8 Lampenshl verbraucht und 
yient auch zum Cinfetten der Wolle, MWallrathshHl fowohl als Wallrath Fommen 
zrößtentheil8 aus den nordamerikanifchen Vereinftaaten nad Curopa. 
38. Fettwachs8 oder Leichenfett (Adipocire), eine wachsartige Sub- 
itanz, welche zuerft in Paris in Gräbern gefunden wurde und aus dem menfchlis 
hen Fett, zum Theil auch aus den Muskeln entfieht. Diefe Subftanz Hat eine 
machsartige Confiftenz und dabei die phofifhen Eigenfhaften des Fettes, und bes 
teht au8 einer Mifjhung von Margarin- und wenig Dechlfäure. Nach H ar t= 
FoHl8 Verfuchen entfteht das Leichenfett in größter Reinheit, wenn man gefallene 
Säugthiere 3 Jahre lang in fließendes Waffer einlegt; in {tehendem Wajfer er= 
‚eugt fich zwar mehr, aber unreineres und ftinfendes Fett, Man hat deshalb den 
VBorfchlag gemacht, Diefes Tettwahs in größerer Menge zu erzeugen und zur Lich» 
terfabrifation anzuwenden. Obwohl e8 Hierzu vollfommen anwendbar ift, fo Jäßt 
:8 fi doch nie mit Gewinn benußen, und zudem würden dabei manche Zheile der 
kodien Körper verloren gehen, die beffer zu andern Zwecken, namentlich zur Bereitung 
von Salmiak, Blutlaugenfalz und Berkinerblau verwendet werden Fönnen. 
In der neueften Zeit wurde in Algerien, in der Gegend von Conftantine, 
Foffile Seife entdeckt, Diefe Subftanz ift eine gefblihe Mafjfe, deren Geruch 
an ranziges Palmshl erinnert. Die Seifenfubftanz felbft hefteht beinahe ganz aus 
tearinfaurem und margarinfaurem Kalk und der Fundort fcheint fich auf alten 
zrabifchen Gräbern zu befinden, 
XXI. Capitel. 
DD a8 3 a DD 8, 
Wachs (Cera, ital, Cera, ung. Viasz) nennt man die weiße, fefte, 
in der Kälte fpröve, fplitterige, nicht Eryftallinifh brechende, in der Wärme bieg= 
fame, zähe, bei 56° N. flüffig werdende, gefhmad- und geruchTofe Subftanz, 
aus welcher die Bienen die zur Aufbewahrung des Honig8 dienenden Zellen bauen, 
Sie reihet fi unmittelbar an die fettigen Materien, an die Talgarten an, fo= 
wohl in Beziehung auf ihre nähern Beftandtheile, als auch rückfichtlich der Pros 
ducte Der frodfnen Deftillation und Verfeifung derfelben, Man findet das Wachs
	        
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