58% MAnimalifhe Nohkoffe, XXV. Cap.
der Knochen und des Horns& vorgenommen wird. Dabei wollen wir nur im AÄllges
meinen bemerfen, daß die Farben auf unpolirtem Elfenbein beffer haften als auf
polirtem und baf daher die meiflen SGegenftände erft nach dem Färben holirt wer-
den, Zu mandhen Arbeiten wird auch das gelbe Elfenbein mit {Hwefligter Shure
gebleicht. Aug Vergoldung und Verfilberung wird darauf angebracht;
27. Biegfam gemacdhte8 Elfenbein. € wurde (hon oben bei den
Rnocdhen S. 578 gefagt, daß man durch Behandlung mit Salzfäure den in ihnen ent:
haltenen phosphorfauren Kalk ausziehen Kann, wobei die Knochen ihre urfprüng:
lie Form beibehalten und eine fehr große Biegfamkeit erlangen. Auf Diefelbe
Urt Täßt fi auch Elfenbein behandeln, um biegfame Röhren, Sonden, Bruft-
mwarzenbefel und andere Hirurgifhe Infirumente daraus zu verfertigen, Diefe
Segenfiände werden, nachdem fie auf der Drehbank vollendet wurden und die
Politur erhielten, weldhe ihnen bleiben foll, ganz ober theilweife gehörige Zrit
in die mit Waffer verdünnte EÄure gelegt. Das Elfenbein wird vadurch gefhmei:
ig, biegfam, elaftifch und etwas gelblich von Farbe; e8 wird zwar nach dem
Trodnen wieder Hart und undbiegfam, bedarf aber, um biegfam erhalten zu wer:
den, nur der Vefeuchtung, entweder durch Einfhlagen in naffes uch, oder
dur Cinfteden von naffen Schwamm in die HEhlungen der Gegenftände, Auf
gleiche Art wird auch das FünftlihHe Schiltpatt (S. 576) verfertigt,
28. Clfenbein- Abfälle oder Streufand, au Beinftreu oder gera:
Ipelte8 Elfenbein genannt, aus Bohr= und Drehfpänen, EIfenbeinfagfel
uw, dgl. beftehend. Man benußt diefe Abfälle theil8 als Streufand, theil8 zur Bereitung
3e8 gebrannten EIfenbein&. Kecht man fie in Waffer, fo geben fie eine feine
Sorte Leim,
29. Schwarzgebrannte8 Elfenbein, au Elfenbeinfhwarz
und Sammt{chwarz genannt (Ebur ustum, ital. Nero d’avorio) , eine fehr fon,
durch das Verkohlen des Elfenbein8 in verfchloffenen Gefäßen bereitete {OD warze
Malerfarbe, die auch als Kupferdruckfarbe gebraucht wird. Die Bereitung gefchieht,
[9 wie beim Beinfhwarz (S. 580), welches Teßtere aber nicht fo vorzüglich ift,
bmwohl e8 im Handel gewöhnlich mit dem Namen Elfenbeinfhwarz bezeichnet ift.
30. Weifgebranntes Elfenbein, d. i. in offenen Gefäßen geglüht
mie bie weißgebrannten Knochen (S. 580), und auch zu gleicher Verwendung.
Auch die folgenden 3 Zahngattungen werden unter dem Namen EIfenbein
mitbegriffen und gewöhnlich als foldhes verarbeitet,
31. Nil- oder Fiußpferdzahn (Hippopotami dens, ital, Dente d’ip-
popotamo) von dem in mehren afrikanifchen Flüffen, befonders in den Strömen Oftfus
dans, 3. B, im Bacherzel-YAbiad, in Nieder-Ouinea 30. in großer Menge lebenden Fluß:
5der Nilpferde (Hippopotamus amphibius). In jedem Kiefer diefes Thieres befinz
ben fi 4 Schneivezähne, wovon die beiden mittlern, als die längften im Unter»
‚Aefer, gerade vorwärts fiehen. Von den 4 Ekähnen find die in der obern Kinn:
‚ade Furz, die in der untern aber (die Hauzähne) lang und abgeftumpft. Diele
jeßtern, welche als Material zur Verarbeitung dienen, find fißhelförmig gekrümmt,
L'Y, bi8 2 Schuh lang, am dikern Ende Hohl, weiter hinauf maffiv, Außerlich
plattgeorücdt und der Länge nach gefurcht,. von bedeutender Härte und Dichtheit,
Ichön weiß (meift weißer al8 Elfenbein), faft nie in8 Gelbe übergehend, fondern
die Farbe fehr dauerhaft behaltend, Ein Stück wiegt oft 5, 6 bi8 7 Mid. Die
beften Zähne diefer Art bringt man über Yegypten und aus Guinea, Sie dienen
zur Verfertigung Fünfilicher (falfcher) Menfhenzähne, zu verfchiedenen Galante:
rie-Drechslerarbeiten, zur Defleidung an Hökzernen Blafeinfirumenten ut. f, w.
32, Walklrofßzahn (Rosmari dens, ital. Dente di cavallo marino 0
di vacca marina) von dem in den nördlichen Meeren und an den Küften um
das Cismeer, um das europäifche und aftatifhe Rußland, um Nowaja = Semlia,