Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

59% MaimalilHe Nohliofe XXVL Cap, 
die’ in der Berberei zum Schmuce der Pferde dienen‘ und zum. Zheil auch nad 
Bolen gehen; Diefere Zinken (Maometti) dienen gleichfall8 zu Pferdejhmuck. 
23. Gepulverte Korallen, aus den UÜofällen verfelben. beim Verars 
beiten. Sie dienen mit nıchren Zuthaten Hauptfächlich zu Zahnpulvern. 
Künfilighe Korallen werden jeßt falt nicht mehr gemacht; fonft ver: 
fertigte man’ fie aus rothgefärbten Erbien oder Knochen, wohl auch aus Glas 
und dergleichen. 
34, Weiße Korallen, au Augenkorallen genannt (Corallium 
album), von der acytaugigen Sternforalle (Madrepora occulta L.), felten vor- 
Fommend und daher wenig verarbeitet. Sie müffen, wenn man fie benußen will, 
“hön 6lank, Lebhaft und einigermaßen transparent fein; befißen fie Diefe Eigen: 
Tchaften nicht, fo nennt man fie todte Korallen. 
253. SoOwarze Korallen (Corallium nigrum) von der fhwarzen 
Sornkoralle (Gorgonia Antipathes), aus glänzend f(hmwarzen Aejtchen und Stänz 
gefchen beftehend und noch feltener vorfommend, 
XXVIL GCapitel. 
Verschiedene thierifehbe Stoffe. 
In diefem Capitel find alle die verfhiedenen Gegenftände zufammengefaßt, 
welche, noch dem Thierreiche angehörig oder aus demfelben ftammend, in den früz 
hern Capiteln noch nicht aufgeführt wurden. 
1, Bifam oder Mofchuw8 (ital. Muschio, ung. PeEszmanedv), eine {chr 
aromatifche, heftig riechende thierifche Abfonderung , die fich bei dem Mofchus- 
tbiere (Moschus moschiferus) , welches von der Größe eines hHalbjährigen Res 
5e8 ift, ın der NMabelgegend bei dem Männchen in einem FMeinen Beutel bildet, 
Das genannte Thier Lebt im mittlern und SfilihHen Aften, in Tonkin, Thibet bis 
in die hinefifhen Berge, in Butan, Bengaken, Cochinchina u. f. w. und ent: 
hältin einem Beutel ungefähr 1'/, bis 2'/, Drachmen, und zwar in der Brunits 
jeit mehr als gewöhnlich und auch von ftärkerm Seruche, Meiftens fhneidet man 
nach dem Fsdien des Thieres den Beutel Heraus, oder nimmt auch den Mofchus 
yerau8, um ihn ohne Beutel zu verkaufen. Im frifhen Zuftande ift der Molchus 
son fhmwarzbrauner oder braunrother Farbe, von KFörniger oder Hümperiger, zU- 
weilen au fOmieriger Confiftenz, ähnlich getrockneten Blute, womit er au 
zicht felten verfälfcht wird. Sein ftarfer, in der Nähe widerlicher Geruch heilt 
ic allen in feiner Nähe befindlichen SGegenftänden mit und Hält fehr Lange an; 
»och verliert er fih mit der Zeit immer mehr, kommt aber heim Anfeuchten mit 
äfferigem Ammoniak wieder zum Borfchein. Zwei Hauptforten von Mofchus Kom- 
nen in den Handel. 4) Der tonkinifche oder orientalifhHe, der aus Zon- 
fin, Cochindhina und Bengalen fomnmt, und wovon der in Beuteln heffer ift als 
der außer den Beuteln. Die Blafen, worin er enthalten {ft (die fogenannten Bifam- 
ateren), müffen ganz dünn, trocken und wohlgenährt fein; die Haare find braun- 
votfh, das Innere {ft bräunlichroth mit Kügelchen oder Körndhen, die man gern 
Hat. Da die Häutchen fehr zart find, fo findet man darunter wohl auch geflicte 
oder mit Hinefifchem Papier überzogene Blafen. Die Legtern find aber immer et- 
maß verdächtig, weil fich die Chinefen darauf verfiehen, das Cchte hHerauszufchnei» 
ben und mit einem unechten Stoff zu vertaufchen, oder auch Hagel und Stückchen 
Blei Hineinzugeben. Das Auffchneiven der Blafen oder Beutel fteht dem Käufer 
nicht zu; allein er thut wohl, mit einer Nadel Hineinzuftehen und daran zu ries
	        
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