628 Mineralifche Nohftoffe. XXVI, Cap.
hard, wie auf andern fHweizerifchen, franzöfifchen und fübdeutfchen Alpen, auch
in Körnern al8 SGefchiebe auf Grönland und Ceylor 26,
b) Amazonenftein, ein fpangrüner Feldfpath, meift apfelgrün mit Teich
jem Silberfhimmer, der in Sibirien und Grönland gefunden, und da er eine
zute Bolitur annimmt, zu Ringfteinen, Dofen u. dergl. verwendet wird, Der
befte Schnitt ift der Höhere Cabochon, Doch gibt man ihm au gemifchten oder
FrehbenfOnitt.
2) Rabhradorfiein oder Zahrador- Feldfpath, ein durch[Heinender,
alasglänzender Stein von grauer Farbe in verfchiedenen Abftufungen, vom Licht»
grauen bi8 ing Schwärzlihe, mit ver Cigenthlmlichkeit, daß er eine ausgezeich-
nete Farbenwandlung in Blau, Grün, Gelb oder Roth zeigt. Ie fhöner und
[ebhafter fein Farbenfpiel ft, für Defto fchöner gilt der Stein, der zuerft durch
die mährifchen Brüder in der Mitte der Seen des Hohen Bezirkes Kylgapied ent=
deckt wurde, wo feine LeBHaften Tarben im Grunde des WafferS mwiderfchienen,
Der ebene oder flache Cabochonfhnitt ift der paffendfte, da man Ddiefes Mineral zu
Ring: und Nadeljteinen, Petfehaften, Walzen, Dofen , Stodffnspfen, AYgrafs
fen 20. verwendet; man findet {On zuweilen in großen Maffen, fo daß er auch zu grös
Bern Arbeiten dienen Kann. Er findet fih an der Küfte Labrador und in Finnland
in großen Stücken und Gefchieben, in mandjem Syenit Ikormegen$ und Grön-
land8. Der fHSnfte mit dem IebhHafteften Farbenfpiel Fommt von Labrador und
der Lenachbarten St, Baulsinfel, nur muß man trachten, ihn in der NMihtung
der fHmälern Seitenfläche zu {Hleifen, weil er fich hier durch fein Farbenfpiel
am meiften auszeichnet,
39. Lafurjtein (Lazurfpath, Lazulith, Lapis lazuli, ital. Lapis lazzuli);
ein früher fehr beliebter Stein von geringer Härte, die noch unter der Des Feld
fpaths fteht, aber von fhöner blauer Farbe in allen Graden der HShe mit zahl-
(ofen Heinen, metallifh glänzenden gelben Pünctchen von eingefprengtem Schwes
felfie8, an den Kanten nur wenig durchfcheinend. Seine angenehme blaue Farbe,
die vom eigentlich fogenannten Lafurblau bi8 ins Schwärzlihblaue übergeht, dürfte
nach den neueften Unterfuchungen einer Verbindung von Schwefelnatrum mit we
nig Schwefeleifen zuzufhreiben fein. Das fpec. Gewicht diefes Steing {ft — 2.3
$i8 2.4. Als ScHmuckjtein verwendet man ihn zu Ohraehängen und Kreuzchen, außer-
dem zur Steinmofaik, zur Verfertigung größerer Gegenftände, als Dofen, Leuch-
ter, Schalen, VBafen, architektonifher Verzierungen 26. Der dunfkelblaue nimmt,
wenn er rein ift, eine fehr fhöne Politur an und wird von allen Abänderungen
am meiften gefchäßt; Der weißgefleckte Hat einen geringern MWerthH und der blaß-
6laue ift der wohlfeilfte. Er wird durch Kupferne Sägen mit Schmirgel gefOnit-
ten, auf Bleiernen Scheiben mit Schmirgel gefchliffen und auf zinnernen Schel-
ben mit Tripel polirt. Doch verliert er mit der Zeit und durch Haufigen Gebrauch
feine Bolitur. Eine andere Verwendung war die zur Bereitung des UItrama-
sin8, einer der dauerhafteften und {GHönften Blauen Malerfarben, Die jeßt aber
eben fo fhön und Gedeutend wohlfeiler Fünftlidh verfertigt wird, fo daß die VBer-
wendung des Lafurfteins zu diefem Zwecke ohne Zweifel ganz aufhSren wird. Man
findet den Lafurftein auf Gängen in ältern Gebirgen, befonders in Turfeflan, in
ver Heinen Bucharei, am Baikaljee in Sibirien, in Ihibet, China, felbft in
Chile; au Lei Fifhbach am Gießhübel in Böhmen wurde er im Gerölle von
weißem Quarz febhr fein eingefprengt, bis zur Größe eines Hühnereies gefunden.
Die größten Maffen diefes Stein Fommen bei Badakjhan im turFfeftanifchen Khas
nat von Rundus, in der Nähe des Amu-daria vor. Vorzüglich fhöne und fehenswers
the Verzierungen fiecht man in St. Petersburg in dem von Katharina IL erbauten
Marmorpalafte. | )
Yußer den aufgeführten Schhmuckfeinen werden noch manche andere, jedoch