550. Mineralifche Nohfioffe. XXVIIL. Cap.
neral, welches fiH auf der Meinen, im Archipel liegenden griechifchen Infel Argen-
tiera (Cimolis) findet, wo man e8 fiatt der Seife zum Wafchen ver Leinwand
und anderer Zeuge braucht; e8 dient auch al8 gutes Mittel zum Ausbringen von
Fettflefen aus Kleidern.
Zum Schluffe fommen wir noch einmal auf den Korund, von dem fhHon S,
511 die Rede war, und mlffen noch Z AWoänderungen desfelben anführen.
55. Gemeiner Korund oder Diamantfpath, ein fehr hartes (an
Härte nur dem Diamant nachftehendes) , rauhes und matte8, durchfheinendes bis
andurchfichtige8, derbes, Eryftallifirtes, und maffiges Mineral von röthlidhbrauner,
grauer, ins ®rüne, Rothe und Blaue fallender Farbe, welches aus FKiefelfaurer
Zhonerde und Eifenoxyd Gefteht, ein fpec. Gewicht — 3.900 bis 4,100 Hat, und
fi vom Saphir durch den Mangel an NReinheit und Durchfichtigkeit unterfHeidet.
8 findet fih im Urgebirge in China, Oflindien, Nordamerika, in den Alpen
be8 nördlichen Italiens, wird aber gewöhnlich aus China und Bengalen gebracht
und wie der nachfolgende Schmirgel angewendet.
56. Chter Schhmirgel oder Emeril, au Amarilftein genannt
(Smiris, ital. Smeriglio), gleichfall8 eine Abänderung des Korund8, von glei*
Her Härte und gleichem fpec. Gewichte mit dem Saphir und Diamantfpath, undurchs
Üchtig und nur wenig an den Kanten durchfheinend, von geringem Olanze oder
zur (Oimmernd, von unvollfommenem Gefüge und unebenem Bruche, von Farbe
meiften8 dunfelblaulich=grau, felten röthlidhbraun, Diefer Schmirgel befteht aus
86 Yhonerde, 3 Kiefelerde und 4 Cifenoxyd und {ft Häufig mit Magneteifen ver=
machten und verunreinigt. Seiner Härte wegen dient er, fo wie der Diamantfpath,
zum Schleifen weicherer Cvelfteine und fonftiger harter Steine, des Glafes , der
Metalle und anderer Harter Mineralien, fo wie zum Zerfägen und Bohren derfel=
ben, Zu dem Ende wird derfelbe in einem eifernen Mörfer gepulvert und durch
Schlämmen in verfchiedene, immer feiner werdende Sorten fortirt, Diefes Pulver
dient auch flatt der Feile zum Bearbeiten des indifhen Stahls (Wookß) und i{ft das
befte Mittel zum Poliren des GOranits, Der echte Schmirgel findet fi vornehmlich
in den Gegenden des Vorgebirges Emeri auf der griechifchen Infel Naxos oder
Naria, von wo er in großer Menge, und in der bheften und reinften Qualität in
den Handel Kommt, Auch in Oftindien, am Altai, in Spanien und Portugal,
auf den Infeln Ferfey und Ouernfey, in Sachfen am Ochfenkopf bei Schwarzens
berg, in Schweden, Mejico uU, andern Ländern kommt er vor.
57. Sädhfifher Schmirgel vom Ochfenkopf, auch unter dem Namen
blauer SchHmirgel und Hartftein bekannt, von ziemlich gleicher Quali-
tät mit dem vorigen, aber, wie e8 fheint, etmas felten geworden.
Statt des echten Schmirgel8 werden auch verfchiedene andere Mineralkörper
unter dem Namen Schmirgel verkauft und angewendet, befonders8 Eifenkiefel, over
ein innige8 Gemenge von Quarz mit Cifenglanz, oder aus feinkörnigem Öranat
mit CSijenfand, aus Topaspulver 2C.
In Oftindien und neuerlich in England werden Fünftlihe Schleiffteine,
jogenannte indbifhe Schleiffteine verfertigt, indem man Korundpulver oder
ındern Schmirgel, Glas» oder Kiefelpulver, das Pulver von zerbrochehen Schleif»
iteinen u. deral. in der Wärme mit Schellaf zu einer Malle macht und formt.
4) Die talfk- oder bitiererdigen Mineralien.
Die Grundlage diefer Mineralien macht die Talk oder Bittererde(Mag-
nium, Magnefiumoryd), melde im reinen Zuftande bis jebt nicht angetroffen
wurde, aber in die Mifchung fehr vieler Mineralkörper, mit Waffer, Kiefelerde,
Zhonerde und einigen Säuren eingeht. Das fpec. Gewicht diefer Mineralien vartirt
von 1.7 bias 3.7.