658 Mineralifche Nohftoffe, XXVML Cap.
euer, wie auch Filtrirvorrichtungen für Laboratorien. William Matt in Eng:
[and flug vor, den Asbeft als Schukmittel der Documente vor Feuer zu benu=
ben, indem man den Raum zwifhen 2 ineinander paffenden Gehäufen oder Kiften
zu8 Gußeifen damit ausfüllt. Man macht ferner eine Art Asbeftpapier (chpri[des
Bayier), welches aber wenig dauerhaft {ft und die Schreibfedern [ehr abftumpft,
zug Abdrücke, Basreliefs, tragbare Defen, und auf Corfica mengt man ihn un-
ker den Vöpferthon, um die Gefchirre Leichter, poröfer und dauerhafter gegen
Femperaturmwechfel zu machen. In Schweden hat man ihn zu feuerfefter Pappe
jerarbeitet, um damit Dächer zu decken. Eine der ftärkfften Anwendungen war Die
‚u ChHemifchen Feuerzeugen, UND zZWAr in die FIälhHoHeN mit VitriolhHl, wobei er
yen Zweck Hatte, zu verhindern, daß die Bündhölzchen nicht zu fehr von der Säure
beneßt wurden; aber auch diefe Verwendung Hat durch die Frictionshölkzer größten:
:Heils aufgehört.
Andere Aöbeftarten , namentlich Der gemeine oder talfartige, Der Hokzasbeft
oder Das Bergholz, und der Bergkork oder das Bergleder (Bergpahier) finden in
den Künften und Gewerben Feine Anwendung,
5) Die Falkerdigen Mineralien.
Die Grundlage diefer Mineralien macht die zu den Alkalien gehörige Kal f=
zybde oder das Cakciumoryd aus, welches mit irgend einer Säure verbunden if;
ihr fpec. Gewicht {ft = 2.2 bis 6.1. Ueberhaupt fpielt der Kalk unter allen neps
unifhen Bildungen die Hauptrolle, räthfelhaft fon durch die ungeheure Menge
feiner Kohlenfäure. Den thierifhen Leben fo Hold und verwandt, Daß feine Ge-
birgsart reicher an Spuren diefes Lebens ift, ja {hon die Fühne Vermuthung gewagt
nurde, aller Kalk fei nur Nachlaß untergegangenen Lebens, tritt er in jeder Choche
yon neuem auf, häufig vorherrfchend, fo daß man ihn in mehr als 10 durch Jahr
taufende gefrennten Formationen von Dem fiedenden Meere der Unterwelt bi8 zu
dem füßen Waffer der Gegenwart antrifft. Der Kalk, audy KNalkerde benannt,
ft va8 Oryd eines MetalkeS , Des Calctum8, Fommt aber nicht im reinen, ifolir-
en Zuftande vor. Die Häufigfiten Verbindungen find die mit Kohlenfäure (Kalk-
path, Kalkfinter, Dichter Kalfkftein), dann mit € Hwefelfäure (Gips, Anhydrit),
weniger Häufig mit FIuß- und Salypeterfäure.
Die Fohlenfauren Kaklkgattungen find:
i. Kaltkfpath oder {pathiger Kalk, ein fehr Häufig verbreitetes,
mehr oder weniger durchfichtiges weißes Mineral, daS entweder Fryftallifirt oder
ryftallinifch, tropffteinartig, nierenförmig, {tängelig, blätterig, zuweilen gelblich
der röthlid gefärbt vorkommt und ein fpec. Gewicht — 2.7 hat. Die durchfichtigen
Rryftalle Haben oft eine ausgezeichnet doppelte Strahlenbrehung und hHeißen dann
Doppelfpath. Schönen Kalkfpath in Kryftallen findet man in Kärnten, BSh-
men, Ungarn, Sachfen, am Harz, im Schwarzwalde und im Badenfhen Ober»
lande, in Piemont, England u. f. w., den Doyppelfpath vorzüglich in Island,
“andigen Kalkfpath in Frankreih. Man verwendet den Kalkfpath, wenn er rein von
Metalloryden ift, in der Chemie durch Austreibung der Kohlenfäure durch {Hars
58 Glühen zur Darftellung des reinen Aegkalf8, den Doppyelfpath zu optifchen
VBerfuchen. ;
2, Kalfkfinter, ein Mineralkörper von {talaktiti{Her Bildung, der ic
au8 Falfhaltigen Waffern abfebt und andere Körper mit Kalt überzieht; er bildet
[ich gemwShnlich durch allmälige Verdunftung des Falkhaltigen Waffer8 , wobei Der
Fohlenfaure Kalk zurückbleibt und zu feßten Maffen von faferiger Structur, und {taz
Taftitifhen, d. £. zapfenfürmigen, getropften, nierenförmigen oder ähnlichen Geftal-
tungen anwächft, in welchen die Tafern von den Mittelpuncten oder Achfen der
Fegelförmigen oder zapfenförmigen Partien ausfaufen. Im Häufigften und gemein=