Die Erden und Steine, 681
felten von porphyrartigem Ausfehen. Man findet diefes Geftein in den füdlichen
EN 3. 3. im BValtellin, und verwendet e8 als Mauerftein und zum Straz
enbau. ;
6. Smaragbdit oder Eflogit, ein FryfiallinifH-Förniges Gemenge aus
Diallage und SGranat, grün und roth gefledt in verfhiedenen Schattirungen,
5afd grob=, Bald feinkörnig, doch meiftens8 von mittlerem Korn, Man findet e8
am Fichtelgebirge, auf der Saualpe in Kärnten, am Bacher in Steiermark, in
Tirol, Italien, der Schweiz 20. und verwendet e8, da e8 fehr feft und dicht ift
und eine gute Politur annimmt, Gbefonders den Körnigen Strahlftein, zu
"ehr fhSnen Tifhplatten, Dofen, architektonifchen Verzierungen, Gefimfen, Kas
minen u, dgl. Hierher gehört au ver Omphazit, der zu Gurhof in Unters
öfterreich und im Baireuthifchen, mit edlem Granat verwachfen, in großen Blös
Ten oder al8 Lagermaffe gefunden wird, Der dunkle von Gurhof, mit durchfichtis
zen Fleden und Puncten, wird in Wien unter dem Namen Göttmw eiger Gras
natftein zu Dofen verarbeitet.
7. Weiffiein oder Granulit, d. i. mehr oder weniger feinkörniger
Feldfpath mit eingewachfenen Granaten, Cyanit, Quarz, Hornblende und Glims
mer, gewöhnlich auf Oranit oder unter dem Gneiße liegend, und zuweilen ganze
Sebirgszüge bildend, wie 3. B. in Defterreidh bei Göttweig und am Kampfluffe,
in Böhmen zwifhen Budweis und Krumau , in Steiermarf, Mähren, Sachfen,
Schweden, Grönland ıc. Er unterliegt fehr der Berwitterung und gibt dann
einen mehr oder minder reinen Zhon, und außerdem wird er al8 gemeiner Baus
ein, zum Straßenbau und Pflaftern verwendet. Eine Abänderung des Weißfteins
mit eingemengter Hornblende, in der Gegend von Öloggnig in Untersfterreich
vorfommenbd, ift unter dem Namen Forellenftein bekannt, nimmt eine {Hone
Bolitur an und wird in Wien von Steinfhneidern verarbeitet.
8. Quarzfel8 oder Urquarzfel8, der Hauptmaffe nach aus Förniz
gem Quarz beftehend, worin verfchiedene andere Mineralien fich eingemengt fin=
ben, immer in untergeordneten Lagern erfcheinend, wo er jedoch im Urs und
Uebergangsgebirge oft in Beträchtlicher Mächtigkeit vorkommt. Er bilvet ein [ehr
bauerhaftes und fefte8, aber {Ywer zu verarbeitende8 Geftein für Fundamente, Stras
zenbau und Pflafter; weniger taugt er al8 Mauerftein; dafür geben manche för»
nige Abänderungen gute Mühlfteine für Porzellanfabrifen und Blaufarbwerke,
und außerdem wird er in der Glas= und Borzellanfahrikation wie der gemeine
Quarz angewendet, Die beften Mühlkfieine Frankreichs werden au8 einem bei Las
ferte-foug=Jouarre gebrochenen Nuarzfel8 (Pierre meuliere) verfertigt.
9. Hornfel8, von Manchen auch Trapp over Schwarzftein genannt,
‚in Dichtes und Inniges Gemenge von fplitterigem Zuarz und dichtem Feldfpath,
Säufig mit andern Einmengungen, gewöhnligh grau bi8 ins Schwärzliche. Man
Andet ihn ziemlich verbreitet am Harze, namentlich dem Granit aufgelagert, und
denußt ihn wegen feiner beträchtlichen Härte und Feftigkeit zum Straßenbau und
Pilaftern,
10. Diorit oder Grünftein, ein inniges feinkirniges Gemenge von
Hornblende und dichtem Feldjpath, Häufig andere Mineralien einfHließend, vom
Srobkörnigen ins Feinkbrnige und Dichte übergehend, und meift dunkelgrün. Der
dichte fheinbar gleichartige Diorit Heißt Aphanit, der yorphyrartige Grünz
Reinporphyr. Er bildet felten felbfiftändige Gebirge, fondern. findet fih meift
al8 untergeordnetes Lager im Ur- und Uebergangsgebirge, oder füllt gangartige
Näume anderer Feldarten aus, und zwar Häufig in allen größern Gebirgen Deutfch=
land8, in Frankreich, Schottland, Schweden, Aften, Nord und Südamerika ı1C.
Man verwendet den derben Diorit als Bauftein zu Grundmauern, Eckfteinen, zum
Straßenbau und Pflaftern, den Förnigen zu Denkmälern, den corficanifchen Kırz