Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

684 Mineralifche Rohfioffe, XXVIM, Cap. 
in Böhmen, in den Karpathen und in Brafilien, und wird zum Theil al8 gemei: 
ner Bauftein verwendet. 
17. Sornblendefchiefer, aus fechieferig = Fryftallinifhen Hornblendes 
iheilchen von dunkel-Iauchgrüner, ins Schwarze gehender Farbe beftehend, mit 
Beimengung von Felvdipath, Quarz, Glimmer u. f. w., wodurch er ebenfalls 
nicht felten in andere Schiefer übergeht. Er findet fi als untergeordnetes Glied 
im Oneiß und Glimmerfchiefer, feltner im Zhonfchiefer, befonder8 in der Cens 
tralfette der Alpen, namentlick in der Schweiz, Tirol, Salzburg u. f. w., und 
wird. wie das Hornblendegeftein al8 gemeiner Bauftein, zum Straßenbau, zum 
Belegen von Fußböden, Treppen und Dächern benußt; aber nur der diekfchiefe- 
tige ift von Dauer. 
18. Diorit- oder Grünfeinfhiefer, ein inniges Gemenge von dich 
tem FeldfpathH und HSornblende,  meiftens (Hmubiggrün ins Graue und CShwärz- 
(iche ziehend und durch fremde Beimengungen in andere Gefteine übergehend. Mei- 
ten8 Fommt er in der Nähe des Diorit8 vor, und dient als Bau= und Mauerfiein, 
in Platten zum Dachdefken und zum Belegen von Fußböden. 
2) Nebergangs8gebirgsarten. 
Diefe nicht {ehr zahlreichen, gefchidhteten Gebirgsarten bedecken meiftens das 
Srundgebirge, von dem fie au manchmal durchbrochen und überragt werden, 
und beflehen aus Irümmern älterer Gebirgsarten , weshalb fie ein regenerirte8, 
jecundäres Gebilde machen. Sie enthalten Häufig Erze, und felbit fchon 
Spuren organifher Körper der VBorwelt. 
19. Nebergangsthonfchiefer, ein fchieferige8, ‚fehr feinksrniges, 
fiefelreiches Yhongeftein von Hlaulich= oder {(Hmwärzlichgrauer, felten röthlicher, 
gelblicher, braunlicher oder grünlicher Farbe, felten geflect, dem UrthHonfchiefer 
jehr ähnlich und gleichfalls als WegfHiefer, Dach- und Griffelfchiefer vorkom- 
mend, wodurch feine Anwendung Hinreihend bezeichnet ift. Er lagert meiftens 
a den Urgebirge und GOrauwade, oder ruht auf leßterer und wechfellagert 
mit ihr. 
20. Örauwade, au Grauwadenfandjtein und Nebergang 8: 
fandfiein genannt, ein mehr oder weniger grobkörniges Geftein, das aus grös 
Bern und FMeinern Quarzkörnern, Thon=, Kiefel- und Glimmertheilden, Gras 
nitz, Öneiß= oder Porphyr-Bruchftücken, meift durch ein thonfchieferartige8, fan= 
biges und glimmeriges graue oder röthliches Bindemittel verkittet. Die Oraus 
made findet fih in vielen Ländern und bildet zuweilen hohe Berge, die fowohl 
auf Lagern, als auch, und Lefonders auf Gängen, fehr erzführend find. Wo die 
Ffeinförnige @rauwacfe ein {AHieferiges Gefüge annimmt, nennt man fie Grau» 
wadenfhiefer oder {Hieferige Graumade, und zuweilen geht fie in 
Thonfchiefer über. Man benugt die feßlen und feinkörnigen Wbänderungen als 
Bauftein zu QNuadern, Gefimfen, Säuken und gemeinem Mauerftein, die grob- 
förnigen als Mauerfteine, die quarzreichen zum Pflaftern und Straßenbau, die 
ichieferigen in Platten zum Belegen des Bodens u. dal. Die @Graumwacke if ein 
jeftes , trockne8 Geftein, welches fih befonders zu Gemwölben gut eignet. 
21. NebergangSFalEt, ein dichter oder Kförniger, felten fchieferiger, meilt 
araufichweißer, blaulichgrauer, röthlicher oder gelblicher Kalkftein, der viele 
jremdartige Mineralien und Berfteinerungen einfHließt. Er findet fih als unter= 
Beordnete8 oder jüngeres Glied der Nebergangsformation , und ift in der Negel 
dem Thonfchiefer oder der Grauwade ein= oder aufgelagert, hefonder8 in der Cen- 
iralfette der Alpen, an der Donau von der Alibeker Gegend firomabmwärts, in 
Deutfhland und vielen andern Ländern. Man verwendet ihn theils zu Baufteinen, 
tHeilS zum Straßenbau und Biflaftern oder auch zum Kalkbrennen; die Dichteren
	        
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