Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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Die Erden und Steine, 685 
reingefärbten oder gefledten Übänderungen werden al8 Marmor verarbeitet, da 
fie eine fine Politur annehmen. 
3) SiSbgebirgsarten. 
Mit diefem Namen, oder auch als Sediment- und fecundäre Ges 
Sirgsarten bezeichnet man diejenigen Gebirgsarten, welche zwifhen dem Neber= 
gangsgebirge und dem Schwemmlande gelagert find. Sie {ließen viele organifche 
Refte ein, aber die erzführenden Gänge und Lager werden immer feltener. 
232. Alter rother Sandftein, eigentlig ein Irümmergeftein aus 
Brucftücen von Ur- und Nebergangsgebirgsarten, meiftens von Quarzgerölle , 
Yhon= und Kiefelfchiefer, Felbfpathkörnern und Glimmerblätthen , die zuweilen 
durch eifen]Hüffigen rothen Lhon verkittet find, bald grob-, Lalı feinkirnig, 
nicht felten mit fremden Cinmengungen, und in einigen Gegenden von bedeuten= 
ver Mächtigkeit. Man henußt diefes Geftein meiften8 als Bauftein. — Cine he 
fondere Art deösfelben {ft der aus größern und verfchiedenfarbigen Rolftücken oder 
Sefchieben von Quarz, Porphyr, Hornftein, Feuerftein, Hornblendegeftein 16. 
zufammengefeßte und durch ein feinkörniges quarzige8 oder Falkiges Bindungsmit- 
tel verkittete Wurfi- oder Puddingftein, ein Urfelsconglomerat, welches im 
nördlichen Schottland, namentlich an deffen Wejftküjte, auf den Hebriden und 
Shetlandsinfeln bald auf @©raumwarke, bald auf Chloritfchiefer in bedeutender 
Mächtigkeit vorkommt. Diefes fhöne Geftein, welches eben fo bunt wie ein RNofiz 
kenpudding ausfieht und davon feinen Namen erhalten hat, nimmt eine ausges 
zeichnete Politur an und wird deshalb zu architeftonifhen Verzierungen und vers 
[hiedenen Steinfchneiderarbeiten vermendet. 
In den füdlichen Kalkalpen, namentlich im Lombardifch-venez, Konigreiche, 
im Zhale Trompia, im VBicentinijhen, VBalfugana und im Gebiete von Agordo, 
tritt über dem Oneiß und Olimmerfchiefer als Stellvertreter des rothen und des 
Rohlenfandfteinz8 der alte Kakkfandftein auf. 
23. Bergkalk oder KohHlenkalk, ein dichter, weißlich» oder gelblich» 
grauer, zuweilen röthlicher oder fchmwärzliher Kalk, der viele Verfteinerungen 
zinfhließt und nicht felten beträchtliche Höhlen bildet, daher er auch HohHlens 
Falf genannt wird. Cr findet fich fehr Häufig in England, wo er ganze Berge 
bildet, und in den Ruhr= und NMheingegenden, und wird als Baus und Pfilaz 
iterftein, zum Straßenbau und Kalkbrennen gebraucht, 
24. Kohlenfandftein, ein FMein=, mittel= oder grobfkörniger Sandfiein 
aus Quarzförnern, Feldfpaththeilchen und Glimmerblättchen, die durch ein fies 
ferthonartiges oder fteinmarkähnliches Bindemittel verbunden find, graulichweiß 
oder fchmwärzlich ing8 Nöthlihe und Gelbe, verfhiedene Foffilien einfoHließend. Ges 
wöhnlich macht er das Liegende und Hangende des Kohlengebilde8 aus; erfiere8 
ift meiftens grobförniger. Er ift in der NMegel weich und zerreiblih, doch gibt e8 
aud) feftere Abänderungen, die fichH als Bauftein benugen Iaffen. 
25. Schieferthon oder KohHkenfHiefer, ein fdhieferiger, durch foh= 
fige oder erdharzartige heile fhwarzgefärbter Thonftein, bisweilen blaulichgrau 
in8 NRöthlihHe und Braune, bei ftärkerem Kohlengehalt auch Brandsfchtiefer 
genannt. Er umgibt gewöhnlich die eigentlichen Kohlenfliße, oder trennt die eins 
zelnen derfelben von einander. Zuweilen Kann er, wenn er viel Schwefelkie8 ein= 
gefprengt enthält und verwittert ift, auf Alaun benugt werden, Verwitterter Koh= 
fenfchiefer wird auch als fOmwarze Erde im Handel geführt, gefdlämmt und 
mit Dehl al8 Anfireichfarbe benukßt, Man erhält fie aus der Gegend von Saanl- 
feld und Rudolftadbt in Deutfhland, und von Alengon und Rennes in Frankreich. 
26. Yodtliegendes oder rothes Vodte8, ein grob=-, mittel= oder 
feinförniger Sanditein, der aus Urgebirgstrummern, Quarzförnern, Porphyrs
	        
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