Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

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Die Erden und Steine, 687 
Straßenbau, Können auch zum Kalkbrennen gebraucht werden, und geben Dabei 
zinen magern, zu Waffermörtel brauchbaren Kalk, 
314. Keuper, au rother oder hunter Mergel, ein gewihnlich auf 
dent Mufchelkalk Tiegender, in viele Glieder zerfallender Mergel, der ebenfalls 
in den bein Mufchelfalk genannten Gegenden vorkommt und größtentheils zur 
Berbefferung des Bodens und als Dünger gebraucht wird. Die untergeordneten 
Lager von Gips und Sandftein Laffen fich nach Art diefer Gebirgsarten benuben. 
32. Qia8 oder GryphHitenkalk, Ddeffen unterftes Glied aus8 dem fein= 
förnigen, graulich= oder gelblihweißen, FKalfkfigen untern Liasfandftein, 
dag mittlere aus dem an Verfteinerungen reichen, meift dichten Lias8kalk, 
oder au8 dem dünnfehieferigen, Glaulihthwarzen, ebenfalls an Verfteinerungen 
reichen Liasmergelfhiefer, das oberfte au8 dem obern Liasfandftein 
befteht, ift fomwohl im Gebiete der Alpen, als im füdweftlichen und nordweftlis 
Hen Deutfhland, in Frankreich und England fehr verbreitet. Die Liasfandfteine, 
die fehr dauerhaft find, dienen größtentheils zu Baufteinen, wenn man diejeni- 
zen ausfchließt, die gern Feuchtigkeit anziehen; die Härtern Abänderungen zum 
Straßenbau und Pflaftern, die plattenförmigen zum Belegen der Fußboden und 
Yrottoirs, Der Liagkalk wird ebenfalls zum Straßenbau und Pflaftern, wie zum 
Yufführen gemeiner Riegel und Feldmauern gebraucht, und manche dichte Arten 
laffen fich {Oleifen und wie Marmor zu Tifhplatten, Gefimfen u, dgl. henugen; 
feine Sorten werden auch zu Kalk gebrannt. Der Liasmergelfchiefer dient theils 
u Fußplatten und zum Bodenbeleg, tiheil8 gibt er durch Verwitterung einen 
[ruchtbaren Boden. 
33. Surafkalfk, eine befonder8 in der nördlichen und füdlichen Kalkalpen= 
fette, in einem großen Theile Deutfhland8, im fühlichen Frankreich, in Ifrien, 
Dalmatien, Griechenland, England u. f. w. weit verbreitete Formation, welche 
mehre Glieder einfchließt, wozu auch der fchieferige Kalkftein oder Kithographifche 
Stein (S. 661) gehört. Manche diefer Ölieder dienen al8 Bauftein, andere, die 
wie Marmor ausfehen, zu architeftonifhen Verzierungen, SGefimfen, Altären, 
Fußplatten 26., die Solnhofer Schiefer für bie Lithographie; manche Iaffen fich 
auch zum Kalfbrennen verwenden; in einigen Gegenden dient der Iurakalk als 
Bufchlag beim Ausfhmekzen der Eifenerze. 
34. Quaderfandftein, ein meiftens8 feinkörniger, graulich= oder gelbs 
lihmweißer Sandftein, aus ftumpffantigen oder abgerundeten Nuarzkörnern und wes 
nig fhonigem oder quarzigem Bindemittel Geftehend, von meift rechtwinkeliger Zers 
Hüftung, wovon er »Quaderfandftein« genannt murde. Zuweilen vertritt feine 
Stelle der fogenannte Grünfand. In manchen Ländern liegt auf dem Nuaders 
jandftein die Kreide oder der PLänerkalk; in Defterreih hat man den Wie» 
ner Sandftein, in den Karpathen den Karpathen-Sandftein, am Südz 
rande der Alpen im Lombarbifch-venez. Königreiche und in den Apenninen den foz 
genannten Macigno oder Masegno, welcher ein thHoniger, glimmerreidher Sands 
tein ift, der bisweilen in ein der Graumwacke ähnliches Conglomerat übergeht und 
nach oben von der dichten Kreide oder der Scaglia (S. 672) Überlagert wird. 
Die dichtern und feinksrnigen Abänderungen des Quaderfandfiein8 , des Wiener 
und Karpathen-Sandftein8, wie des Macigno, Hefern fehr gute Baufteine, 
35. Molaffenfandftein, au Mergeklfandfiein, Mufchelfands 
ein, jüngerer oder tertiärer Sandfiein genannt, ein fein oder grobs 
Eörniger, mehr oder weniger zerreiblicher, graulicher, fhmußiggelber, grünlie 
Her, röthliher oder bräunlidher Sandftein, aus abgerundeten Quarzkörnern, 
Slimmerblättchen, Cochylienbruchftücen, mancherlei Kalk- und Urfelskörnern bes 
tehend, die durch ein Falfiges oder thHoniges Bindemittel verkittet find, mit mans 
Gerlei Verfteinerungen, Man findet diefen Sandftein Häufig in den Alpen bis nach
	        
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