69% Mineralifche RNohfioffe, XXVIM, Cap,
gung entjiehen durch die vielen Söhlungen ftet8 neue fharfe Kanten, fo daß fich
der Stein gewiffermaßen felbit {chärft.
45. Dolerit oder FLößgrünftein, ein Fryflallinifch-Förniges Gemenge
von Augit, Feldjpath und Magneteifen, worin der Augit meift deutlich erkennbar
ift, fmwärzlidhgrau, grobförniger, weniger Hart und dicht als Bafalt. Er findet
id im nordweftliden Deutfchland, im Vicentinifhen, in der Auvergne, auf den
Sarbern ıc. Un Verwendbarkeit fteht er dem Bafalt fehr nach; doch verwendet
man ihn als Bauftein, zum Pflaftern und Straßenbau. Der Dokerit von Capo
di WBove im Kirchenftaate murde in Ron zu Pflafterfteinen gebraucht,
46. Klingfitein, PhonolithH over Porphyrihiefer, ein porphyr-
Ahnliches, aus Zeolith, dichtem Feldftein und Meinen Feldfpathkryftallen beftehens
de8 Geftein von fHmwürzlichgrauer oder grünlichfhwarzer Farbe und einem fpec.
Sewicht — 2,5 bis 2.7. Er findet fich meift gefhichtet und zerkflüftet, zuweilen
jeT6ft im bafaltähnlichen Säulen, in mehren Gegenden Deutfchland8 , im nördl.
Bsohmen, in Ungarn, im Venezianifhen, im mweftl. Schottland 20, Er findet {ich
befonder8 in den Cuganeifchen Hügeln, zumal am Monte roffo Lei Abano und
am Felfen von San Biagio nächft Caftelnuovo. Obwohl er weniger dauerhaft ift
als der Bafalt, fo taugt er doc gut zum Straßenbau und Pflaftern, zu Funda-
menten und Feldmauern; im Innern der Gebäude follte er, da er gern Feuchtig-
feit anzieht, nicht vermauert werden. Auch zu G©la8 und Waffermörtel IAßt er
üch gleich dem Bafalt anwenden.
47. Zracdhyt oder Lrappporphyr, ein SGeftein, welches in einer feinz
Eörnigen Grundmafje aus Kiefelerde und Feldfpath Kryftalle von glafigem Feld»
fpath einfOließt, meiftens graulichweiß , röthlih, bräunlih und fcohwärzlich if,
zine meifl geringe Härte und ein fpec. Gewicht = 2,4 bi8 2.7 Hat. 3 gibt davon
zranitartige oder Förnige, glimmerige, porphyrartige, fchlacfenartige, eifenfhüf=
ge, Dichte und erdige AÜbänderungen, die Häufig zerflüftet find und manchmal
auch fäulenförmige Abfonderung zeigen. Man findet fie in Ungarn und Sieben:
bürgen, im griechifhen YArchipel, auf den liparifhen Infeln, in der ANuvyergne
und in Amerika, feltner in Deutfchland, und verwendet die dichtern Arten, da
Sie weichern Leicht zerfallen, zu gemeinem Mauerwerk, zum Straßenbau u. dergl.
Mitten aus den Kalkflögen der Cuganeifchen Hügel erheben fih zahlreiche Kegel
von Trachyt, dort unrichtig Masegno genannt, eine fel»fpathreiche, feinkförnige
Srundmaffe von lichtgrauer, felten gelblicher oder röthlicher Farbe und feinfplit-
terigem Bruche, mit einigermaßen gelblichweißen, hHalbverglafeten Feldipathfry-
tallen und braunem SGlimmer in fparfamen, Iänglich vieredtigen, feltner fech8=
digen Zafeln, wozu fich zuweilen noch HSornblende gefellt. Borherrichend ift ein
:rachytifches Conglomerat mit einzelnen Bofalttrüummern, durchzogen von mächti-
gen Gängen reinen Trachyts, welche gewöhnlich die Gipfel der Berge ohne Spu-
ren eines Kraters bilden. Hier und da ift die Felsart fHlackenartig und bimsftein-
ihnlih, mie am Monte Sieva, oder verwittert und zerreiblich, feltner verglafet,
mie im halle San Zibio, bei Monfelice, am Montericco und Benda. Dicht bei
Monfelice werden feit uralten Zeiten große Steinbrüche in Zrachyt bearbeitet; Die
Stadt verdankt Ddenfelben Urfprung und Namen; ganz Venedig, die Hauptpläke
von Badıa und Vicenza und die Hofe vieler Landhäufer der Umgegend find mit
Bierecken diefes Irachyt8 gepflaftert, der zwar für ftarkbefahrene Straßen nicht
hart genug tft, fi aber wegen feiner Rauhigkeit gut für Fußgänger eignet. An-
dere Steinbrücßhe in Trachyt, der auch als Bauftein benußt wird, fieht man anı
Monte Merko, Monte della Zucca und Monte di Lifpida. — Der Irachyt von
der Infel Capraja ift bunt, nicht fehr dicht und oft zerreiblih. Der vollftändig
verwitterte wird zu rohem Xöpfergefchirr verarbeitet, Im Toscanifchen verwendet