Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

696 Mineralifhe Rohftoffe, XXVIIL Cap, 
aus Bimsfteinz, Trachyt- und Lavabruchftücen und den zerriebenen und pulverigen 
Theilen derfelben zufammengefegt find, anzuführen, nämlich 
51. Araf oder Terraß, eine erdige, matte, graue oder graugelbe, ins 
Braune fallende, mehr oder weniger porsfe, zerreibliche, raubh anzufühlende 
Maffe, welche aus ftaubartigen Bimsftein= und Irachyttheildhen hefteht, faft im- 
mer Feine Bimsfteinftückhen einfhließt und das Bindemittel der VBimsfteinbreccia 
ift. Im frifcben Zuftande ift der Traß ziemlich weich, wird wie Torf mit dem Spas 
;en terraffenförmig geftochen (woher der Name rührt) und zu Wafferbauten ver= 
[hidt, indem man ihn ftatt des Sandes zum Mörtel nimmt. Man gräbt ihn 
häufig an mehren Puncten des rechten Nheinufers8, befonder8 bei Brühl, an der 
Candftraße von Cobhlenz nach Colin, und verfhifft ihn von Andernach und Wei: 
Benthurm für den Wafferbau nach Holland und England nach Bufhel8, wovon 
3 auf das Fuß (Barrel) gehen. 
52. Puzzolanerde oder Pozzolana, eine Art vulkanifchen Brockeltuffs, 
und eine {Ymwärzlichbraune, graue, gelbliche oder rothe zerreibliche Maffe, wahr: 
iheinlich durch Zerfegung einer bimsfteinartigen Lava entftanden, und fhon von 
den alten Römern, hefonderS die rofhe, zu ihrem Mörtel genommen. Man findet fie 
Häufig unweit Neapel hei der Torre dell Annunziata und bei Fraßcati im Kirchen- 
jtaate; Leßtere wird ftark ausgeführt, da fie den beften Mörtel gibt. 
83. Paufilipptuff (Pofilipptuff), eine dem Yraß fehr nahe fommende, 
gelblichweiße oder gelblichgraue, erdige, fehr weiche Grundmaffe mit eingelager= 
ten Lava: und Bimsfteinftückchen. Man findet fie vorzug&weife zwifchen Neahel 
und Bozzuoli, 
XXIX. GCapitel. 
Die Metalle und metallifchen Fofilien. 
Die Metalle (Metalla) bilden eine zahlreiche Clajffe der Mineralkörper, 
melche fih durch ein bedeutendes fpec. Gewicht, welches von 3.0 bis 19.0 fteigt, 
durch eigenthümlidhe und Feftändigere Färbung, durch geringere Härte, durch 
den eigenthümlichen Metallglanz, durch Undurchfichtigkeit und durch elektrifche 
LeitungsSfähigkeit auszeichnen. Man nennt fie gewöhnlich auch fh were Metalle, 
da die Chemie noch viele andere Metalle annimmt, welche im gemeinen Leben und 
in der Zechnik nicht dazu gerechnet werden, So wie fie in der Natur vorkommen , 
ind fie entweder mit andern Metallen verbunden, oder durch Schwefel, Selen, 
Shlor vererzt, oder mit Sauerftoff verbunden (oxydirt) oder mit Säuren verei- 
nigt; nur wenige fiellen reine, gediegene Metalle vor, und diefe, fo wie die 
Cegirungen, Die Selenz und Schwefelverbindungen, zeigen Metallglanz. Die 
Darftellung der reinen Metalle gehört in das Gebiet der Metalklkurgie oder 
Hüttenfunde, und muß hier ausgefchloffen bleiben; die Technik nimmt {fie 
jchon als vermendbare Handelsmaare an und befchäftigt fih nur in fo weit mit 
den Erzen und metallifchen Foffilien, als diefe felbft einen befondern Gebrauch 
sulaffen. Andere Eigenfchaften der Metalle find noch ihre leichte Oxrydirbarkeit, 
ihre Schmelzbarkeit, die jedoch außerordentlich verfchieden ift, ihre Dehnbarkeit 
oder Sprödigkeit, die ebenfalls große VerfhiedenHeiten bedingen, ihre Cohäfion8- 
fraft, Die eben fo groß ift. Nicht alle der bis jebt Lekannten Metalle Laffen fich in 
der Technik verwenden, fondern nur die folgenden 19. 41) Platin, 2) Gold, 
3) Silber, 4) Nuekfilber, 5) Kupfer, 6) Eifen, 7) Blei, 
8) Zinn, 9) Zinf, 10) Wismuth, 11) Spießglanz, 12) Kobalt,
	        
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