Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

Die Metalle u. metallifd. Fofilien. 739 
gern zu wenig Hart find, und fi, GefondersS feit Einführung der mechanif{chen 
reifen fHnell abnuben, fo fuchte der Schriftgießer Colfon zu Clermont eine 
härtere Legirung dafür anzuwenden, um den Lettern eine größere Dauer zu geben. 
— Auch das Britanniametall ift eine Ähnliche Legirung aus Blei, Zinn und Spieß» 
glanz, mit einent Heinen Zufaß von Kupfer und Wismuth, und dient zu mans 
herlei Gußwaaren, Die Hefte Compofition zu Pumpenftiefeln, Hähnen und Bipen 
befteht aus 20 feinem Zinn, 20 feinem Zink und 5 feinem Spießglanz. 
12) Der Kobalt. 
Das Kobaltmetakl (Cobaltum, ital. Cobalto, ung. Kobält), wel- 
He8 im I. 17833 zuerft von Brandt dargeftellt, aber erft in der neueften Zeit 
son Den damit verbundenen Metallen (Sifen, Arfenik und Nickel) rein abgefchies 
den wurde, Hat eine graulichweiße, {wach ins Röthliche fallende Farbe, ziem- 
‘iche Härte und Sprödvigkeit, ein fpec. Gewicht = 8,538 bis 8,700, und ift fehr 
Arengflüffig. E3 findet fich in der Natur nicht gediegen, fondern fommt meiftens 
in den Erzen in Verbindung mit Arfenik, Schwefel, Sauerftoff und Säuren vor; 
ja bisher weiß man in den Gewerben von dem Metalle noch Feine nüßliche Un- 
mendung zu machen, und benußt nur die Erze und Oryde, die fich durch die Eigens 
“haft auszeichnen, mit Glasflüffen und einigen Erden, befonder3 der Thonerde, 
Berbindungen von ausgezeichnet [Höner hlauer Farbe einzugehen, Unter den übers 
Haupt nicht Häufig und nur in wenigen Ländern vorkommenden Kobalterzen find 
:8 vornehmlich der Spei8kfobalt (der aus 20.31 Kobalt, 74.21 Arfenik, 3.42 
Eifen, etwas Kupfer und Schwefel befteht), und der SGlanzkobalt (Kobalt 
glanz, der 33.10 Kobalt, 43.46 YArfenik, 20.08 Schwefel und 3.23 Eifen ent» 
Halt), welche in größerer Menge und benußbar vorfonımen ; der erfte erfcheint auf 
Gängen im Granit, Oneiß, Slimmer= und ThHonfchiefer, aud im Kupferfchiefer 
ver Fiöggebirge, der zweite auf Gängen im Oneiß und SGlimmerfchiefer, hier und 
da auch im Nebergangsgebirge. Bon den übrigen Erzen wird in geringerer Menge 
Anwendung auf Schmalte gemacht, namentlich von dem Ko baltkie8 (Schwes 
jelfobalt), dem fHmwarzen Crdfobalt (Kobaltfhwärze), dem gelben und braunen 
Frofobalt, und der rothen Kobaltblüthe (rothem Erdkfobalt). Die größte 
Broduction an Kobalterzen hat bis jebt Sachfen, welches jährlich gegen 6300 Gitr. 
gewinnt; im Sfterr. Staate betrug die Ausbeute in einem 5jährigen DurchiHnitte 
(1833 big 1837) 1235 GCir. (wovon auf Ungarn 798, auf Steiermarf 380, 
zuf Böhmen 57 Ctr. fommen), im preußifchen Staate 1215 Cir. , in Schweden 
46600 Bio. Auch jedes Meteoreifen enthält Kobalt mit Nickel verbunden, wie 
denn überhaupt die zwei Lektgenannten Metalle inımer zufammen erfcheinen und 
feines ohne das andere getroffen wird. 
i. Steiermärfifcher Spei8Fobalt von Schladming im SJudenburger 
Rreife, fehr nicfelhaltig und daher zur Schmalte weniger brauchbar. 
2. Böhmifcher Speis8fobalt von Ioachimöthal im Erzgebirge, vor 
trefflich zur Schmaltebereitung, in welcher Sinficht man ihn auch dem ungarifchen 
Speigfobalt vorzicht. Diefes Erz ift zWar ärmer an Kobalt als der Glanzkohalt, 
dafür aber Häufiger verbreitet und bildet das Hauntimaterial der meiften Dlaufar- 
ben werke, 
3, Sächflifdher Spei8Fobalt von Schneeberg und Annaberg im Erz 
gebirge, eine gute und brauchbare Sorte. 
A, GlanzFobalt, eine8 der beften Kobalterze von Tunaberg in Schweden, 
wo man e8, fo wie zu Skutterud in Norwegen, in ausgezeichneten Kryfiallen fine 
det, filberweiß oder Hellgrau ins Röthlihe, feltner gelb, bunt und {OH märzlich 
angelaufen, mit ftarfem Metallglanz, Häufig in Würfeln oder verwandten Formen 
fruftallifirt,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.