Die Metalle u, metallifeh. Foffilien, 743
Mineral, welches am Stahle Funken gibt und eine {Hoöne Politur annimmt, C€$
wird in den Steinfchleifereien zU Ratharinenburg (Iekaterinburg) im ruf. @®ou-
yernement Bermt verarbeitet.
15) Das Arfenik
Das Arfenikmetall (Arfen, Arsenicum, ital. Arsenico, ung. Eger-
kö, eg6rmaszlag , rosnika) ift von Lichtbleigrauer, äußerlich dunkel anlaufen-
der Farbe, ziemlich glänzend und fehr fpröde, und außerordentlich flüchtig. €
Andet fich in der Natur theils gediegen als fogenannter Scherbenfobalt, theils im
Arfenikfie8 mit Schwefel vererzt, theils auch mit Schwefel und Sauerftoff ver=
5unden, und außerdem Fommt e$ Häufig in Verbindung mit andern Erzen vor,
zefonderS in Kobalterzen, aus denen e$ auch gewöhnlich als Nebenproduck gewons
sen wird. Das metallifche Arfenik findet nur wenig Anwendung, wogegen Die
arfenige Säure (das weiße Arfenik) und die Schwefelverbindungen , namentlich
5a8 gelbe Arfenik oder Raufchgelb, und Das rothe Schwefelarfenit oder NRealgar
in verfchiedenen Gewerben gebraucht werden. Nicht von allen Ländern ift die Ar-
jenifgewinnung befannt; in Sachfen betrug fie im S. 1839 über 1981 Cir. an
weißem Arfenik, in den preußifhen Ländern int I. 1843 in 3 Hütten an ver=
ichiedenen Arfenikproducten 3757 Ctr., im Sfterr. Stante über 1550 Ctr. (wovon
auf Böhmen allein 1220 Cir. Fommen).
1. Weiße8 oder eigentlihes Arfenik, aud Hüttenraudh, RNatten-
yulver oder Giftmehl genannt, eine fchon in der Natur in der [ogenannten
Arfenikblüthe vorkommende, gewöhnlich aber als Nebenproduct auf Hütten»
werfen gewonnene, oder auf eigenen SGifchltten durch das Röften von Arfenikkie8
bereitete weiße, glag= oder falzähnliche Subftanz oder vielmehr eine arfenige Säure,
welche die wichtigjte aller Arfenikverbindungen ijt. Sie entfieht jedesmal, wenn
AUrfenit oder Arfenikverbindungen bei Luftzutritt geröftet werden, und bildet einen
weißen Rauch, der fih in Geftalt eines zarten weißen Staubes an alle Fältern
Gegenftände anfegt, mit Denen er in Berührung Fomunt, Diefes Pulver wird aus
ven Giftfängen gefanımelt, von fremden Beimengungen gereinigt, und in eifer=
nen verfchloffenen Keffeln gefhmolzen, wodurch fich die glasartige Malle (das Yr=
“nifglag) bildet. In diefer Geftalt wird e8 in den Handel gebracht, und dient
dann in der Medicin, al8 Zufaß zu Metallcompofitionen, als Entfärbungsmittel
De8 Kryftallglafes, in den Filzhutfabrifen al8 Zufaß zur Belize vor dem Aomeißeln
ver Hafenhaare, bei der Fabrikation mehrer grüner Malerfarben (3. B. des Mi-
8= ober Kirchberger, Schweinfurter, des Scheel’fhen Grüns u. a.), ferner zur
Bereitung des arfenikffauren Kali, welches in Färbereien und Katundruckereien
gebraucht wird, als ®ift zur VBertilgung fchäblicher Thiere und Infecten, al8 Mittel zur
GConfervirung der Leichname 20. Endlich dient das weiße Arfenik auch zum Boliren
De8 Stahl8 u. anderer Metalle, zu Emailarbeiten, zum Schrothärten u. Dgl.,
und in neuefter Zeit will man bei der Sußitahlerzeugung einen geringen YArfenik-
zufaß von vortheilhafter Wirkung gefunden Haben, Sm Handel erfcheint Diefes Ars
jenif in Säcfen und Fäffern und wird. nach Ctirn, verkauft; Das pulverifirte oder
zefitoßene ift zuweilen mit @ips, Kalt, Schwerfpath u. Dal. verfälfcht. Sowohl
bei der Aufbewahrung als bei dem SGebrauche diefes gefährlichen G®ifte8 ift Die
größte Borficht zu beobachten, da e8 wegen feiner weißen Farbe fchon Sfier8 mit
Zucfer, Mehl, Stärke u. f. w, verwechfelt wurde, Ur folche Verwechfelungen
zu verhüten, Hat man ven Vorfehlag gemacht, e8 mit farbigen Subjtanzen (3. BD.
3 Procent Eifenvitriol und eifenblaufaurem Kali) zu verfehen, wodurch feine Ges
genwart verrathen wird. In den meiften Ländern ijt der Verkauf des Arfeniks ge=
wiffen gefeßlichen Beftimmungen unterworfen, und insbefondere ift der Kleinvers
Fauf febr befhräntt, Sollte fi Dei den mit Arfenif handelnden Droguifien eine