Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

746 Mineralifche Nohfivffe. XXIX, Cap. 
dxryd und 33 Vroc, Cifenoxydul, das franzöfifche nur 43 Proc, Chromoryb und 
34.7 Broc. Cifenoxrgdul. 
In der neueften Zeit hat der Chromeifenftein eine große Wichtigkeit erlangt, 
indem man daraus das Chromoryd darftellt, welches in der Vorzellanz, Fayence-, 
Steingut- und Glasmaleret Häufig gebraucht wird, und felbft in der Dehlmalerei 
Anwendung findet, G83 liefert ein {hönes Chromgrün, wie au ein Chromgelb, 
Ehromroth und Orange, Die Chromfakze find auch in der Färberei und Katun- 
drucferei nicht unwichtig, {o wie die Chromfäure und das Hromfaure Kalt zur Ent: 
järbung gebraucht werden. 
18) Da8 Vitan. 
Das Vitanmetallk oder Menakanmetallk (Titanium), 1791 von 
Sregor entdeckt, Hat eine Iupferrothe, ins SGoldgelbe fallende Farbe und ftar= 
fen Metallglanz, ift fo Hart, daß e8 felbft Bergiryftall rikt, {ehr fpröde und ftreng= 
lüffig , findet aber bis jeßt Feine Unmwendung. E83 fommt auch in der Natur nicht 
gediegen, fondern nur in Verbindung mit Sauerftoff als Fitaunoryd oder Vitan= 
jäure, und als folche wieder mit Cifen, Kalk, Cerium 10. verbunden vor. Die vor- 
züglichften diefer Erze find dag Rutil (rother Schörk oder Vitanfchörl), das fich 
zuf @ängen de8 Urgebirges im Salzburgifhen, in Tirol, Kärnten, Steiermark, 
der Schweiz, in Frankreich, Sachfen, Norwegen 16. findet, und der Titanit 
(Sphen), der im Ur: und Nebergangsgebirge der Schweiz, in Yirol, Salzburg, 
Baiern, Böhnien, Sachfen, Schweden, Norwegen, Schottland, Frankreich u. f, w. 
yorfommt. Das daraus dargeftellte Titanoryd gibt den Glasflüffen eine mehr oder 
weniger dunfkelgelbe Farbe, dient in der Porzellanmalerei zu Gelb, und wird zur 
Bereitung einer fchönen blauen Farbe benugt, die zu Olafuren auf Porzellan an- 
gewendet werden kann, 
19) Das Uran. 
Das Uranmetall (Uranium), welches im I. 1789 von Klaproth 
entdeckt wurde, ift eifengrau, Hart, fprode und fehr firengflüffig, und bis jebt 
noch ohne Anwendung. €8 findet fih in der Natur bloß in Verbindung mit 
Sauerfioff, theil8 al8 Uranorydul, theil8 als Orydhydrat, theils als Kiefel= oder 
(chwelfelfaures Oxydulk, und ift nur fparfam verbreitet, Anmendbar ift nur 
das Uranpecherz (Behuran oder Bechblende), ein oft nierenförmig, derb 
oder eingefprengt vorkommende Gräunlich- und fhwärzlichgraues, in8 Grünliche 
übergehendes, undurchfichtiges Mineral, welches 86.5 Proc. Uranorydul in VBer= 
dindung mit Eifenorydul, Schwefelblei und Kiefelerde enthält, und fich bloß auf 
Sängen des Urgebirge8, befonders zu Ioachimöthal in Bohmen, zu Iohann- 
SGeorgenftabdt und andern Orten des fächfifchen Erzgebirge8 , in Frankreich, Corn= 
nall 2, findet, Man bereitet aus diefem Erze da8 reine Uranoxyd, welche8 in der 
Borzellanmaleret eine orangegelbe Farbe auf der Glafur, und eine ausgezeichnet 
iHöne fOwarze und braune Farbe unter der Olafur und für das große Porzellans 
feuer gibt; e8 dient ferner für Email und bei der Verfertiqung der {hoönen gelb= 
arlınen bShmifchen Släfer. 
Anhang zu den Metallen. Bon den Metalkklothen oder den 
Compofitionen zum Löthen. 
Bei der Verarbeitung der Metalle müffen oft Stücke miteinander verbunden 
und durch Hülfe eine8 andern dazwifchen eingefchmolzenen Metall8 zufammenge= 
fügt werden, welches Leßtere dann, e8 mag ein einzelnes Metall oder eine Legi- 
rung fein, 2oth oder MetalllothH genannt wird. Bet der Wahl diefes Lothes 
fommt e8 darauf an, ob man eine möglichft Leicht anzubringende, alfo möglichft 
feicht fühmelzbare, menn auch nicht gerade fehr Haktbare Berbindung, oder eine recht
	        
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